Anfang April schrieb Felicia mir auf Instagram und hatte einige Fragen zu Zero Waste.
Nach ein paar Wochen war ich neugierig und hab nachgefragt, wie es mit ihrem Umstieg zu Zero Waste läuft. Und siehe da: Sie erlebt, wie alle Zero Waste Beginner, Höhen (“gutes Gefühl jede Plastiktüte erfolgreich ebzuwenden”) und Tiefen (Salat im Café am Tisch in einer Styroporverpackung vorgesetzt bekommen). Davon lässt sie sich aber nicht unterkriegen, sondern denkt um, findet neue Wege und ist sehr motiviert.
Darum hat sie mir auch folgenden Gastbeitrag für Auf die Hand geschickt.
Vielen Dank, liebe Felicia! Und weiter so!
Gastbeitrag von Felicia
Ich heiße Felicia und kenne Aline aus dem Gymnasium, wir waren gemeinsam in der SMV (Schülermitverantwortung) tätig. Sie hat einige Jahre vor mir Abitur gemacht und als sie die Schule verließ, blieben die Facebook-Freundschaft und das Instagram-Abonnement.
Vor kurzem lag ich erkältet auf dem Sofa und zappte durch meine Amazon Prime Bibliothek. Ich sah mir Dokumentationen über die Probleme unserer Zeit an: Zu viel Plastik, das im Meer schwimmt. Zu viel grausame Massentierhaltung. Zu viel Waldabholzung, die damit einhergeht. Zu viele Menschen, die Hunger leiden, gleichzeitig zu viel Essen, das weggeworfen wird. Zu viele Abgase in der Luft…
Mir blieb vor allem eins im Kopf: Zu viel.
Also fragte ich mich, wo ich kürzer treten und etwas reduzieren könnte. Angefangen habe ich dann beim Fleischkonsum und beim Müll. Ich wurde Vegetarierin und erinnerte ich mich an Alines Posts und ihren Blog zum Thema Zero Waste. Ich las ihn aufmerksam durch und radelte zum Münchner Ohne Laden.
Dann war es um mich geschehen. Ich liebe es nun nach verpackungsfreier Ware Ausschau zu halten und mich vor dem Einkaufen mit verschiedenen Behältern, Boxen und Taschen vorzubereiten. Habe ich verpackungsfrei eingekauft – damit meine ich vor allem plastikfrei – stellt sich bei mir ein Erfolgserlebnis ein. Natürlich klappt es nicht immer, aber Übung macht ja bekanntlich den Meister.
Und noch etwas Erstaunliches habe ich entdeckt: Wie gut die einfachsten, altbekannten Dinge sind. Beispielsweise hatte ich im Badezimmer immer Duschgel, Rasierschaum, Reinigungsmilch und flüssige Handseife parat. Alle Produkte konnte ich durch ein unverpacktes Stück milde Seife ersetzen. Die riecht dazu auch noch wunderbar nach Lavendel und ist meiner Meinung nach auch sanfter zur Haut. Schon hatte ich vier Plastikverpackungen, Platz im Schrank und ordentlich Geld gespart. So einfach geht’s!
Ich kann nur jedem empfehlen sich einmal mit Zero Waste zu befassen. Ihr bekommt so die Gelegenheit eine junge, hippe und nachhaltige Gemeinschaft kennenzulernen, in der jeder Willkommen ist. Denn jeder kann etwas bewirken!
Was ich bisher an Zero-Waste-Sachen habe (von oben links):
- Großer Einkaufskorb mit langen Henkeln (gekauft in Granada, Spanien), darin Jutetaschen und ein Beutel (eigentlich Wäschenetz) für Brot oder Gemüse
- Das Buch von Bea Johnson
- Vorratsgefäße in vier verschiedenen Größen, hier mit Reis, Quinoa, Früchtetee, Pinienkernen
- leichte Trinkflasche
- Thermobecher für “coffee to go”
- selbstgemachtes Trockenshampoo (Maisstärke + Kakao für dunkles Haar)
- Deocreme vom Ohne Laden (funktioniert wunderbar!)
- Milch, Joghurt und die leckerste Marmelade der Welt (erhältlich samstags auf dem Markt vor der Pinakothek der Moderne in München) alles im Glas (Pfand drauf!)
- milde Lavendelseife
- Bambusbürsten für Haar und Zähne
- Essigessenz (zum Putzen)
- Stoffservietten
Cool Feli!!! Du bist ein Vorbild für die Gemeinschaft… Ich finde, dass das jeder machen sollte 😉 (Deine kleine Schwester)
Hallo Amelie, Danke für deine Unterstützung! ❤