2017 fällt Berechnungen zufolge der Weltüberlastungstag auf den 2. August.
Das war gestern.
WWF gibt in seinem Beitrag den 28. April diesen Jahres an.
Laut folgendem Video von Arte lebt Deutschland schon seit dem 3. Mai 2017 auf Pump:
Jährlich wird der Weltüberlastungstag berechnet. Der Tag benennt das Datum eines Jahres, an dem die Menschen alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht haben, die die Erde innerhalb eines Jahres regenerieren kann.
Das heißt: Wenn die Menschen durch Überfischung, Zerstörung der Wälder u.ä. die ökologischen Ressourcen aufgebraucht haben, die die Natur in einem Jahr regenerieren kann und mehr Emissionen in die Atmosphäre abgegeben werden als Wälder wieder in frische Luft umwandeln können, dann ist Earth Overshoot Day.
Das Schlimme daran: Jedes Jahr ist dieser Termin früher im Jahr.
Was hat das mit mir zu tun?
Laut WWF beträgt die Biokapazität der Erde pro Jahr 1,7 Globale Hektar pro Person.
Die aktuell gängige Lebensweise führt allerdings dazu, dass jeder Mensch im Schnitt allerdings 3,3 Globale Hektar pro Jahr verbraucht.
Dieser Verbrauch heißt auch ökologischer Fußabdruck (wie der berechnet wird und Infos dazu hier). Und dass der möglichst gering sein sollte, das lernen junge Kinder hier schon in der Schule. Wie hoch dein persönlicher ökologischer Fußabdruck ist, kannst du mit dem Footprint Calculator berechnen.
Wenn der ökologische Fußabdruck hoch ist, dann heißt das, dass Ressourcenbestände abgebaut werden und sich Kohlendioxid in der Atmosphäre ansammelt. Soviel ist eigentlich jedem klar. Wenn natürliche und regenerierbare Bestände zudem überschritten werden, dann bedeutet das unweigerlich, dass auf die nicht regenerierbaren Reserven der Erde zurückgegriffen wird, die über Millionen Jahre angelegt wurden.
Was kann ich tun, um meinen ökologischen Fußabdruck zu verinngern?
Ernährung
Werde Besseresser. Ernähre dich hauptsächlich von Gemüse, Getreide und Obst und reduziere/vermeide tierische Produkte. Denn durch die Produktion von Fleisch und Tierprodukten fallen viele Treibhausgase an. Außerdem ist der Wasserverbrauch durch die Produktion der pflanzlichen Nahrung für die Tiere enorm hoch. Auch die Verarbeitung des geschlachteten Tieres, die Reinigung der Schlachthöfe, die Herstellung der Verpackung, der Transport und die Lagerung verbrauchen viel Energie und Ressourcen.
Bei Fleisch und Gemüse ist es ratsam regionale Produkte zu wählen, bestenfalls vom Bauern-/Wochenmarkt. Auch bio und saisonal sind zwei Kriterien, die bei nachhaltiger Ernährung eine Rolle spielen sollten. Bio, da aus ökologischer Landwirtschaft, und saisonal, da dann für das Wachstum der Pflanze keine Treibhäuser beheizt werden müssen.
Kaufe nicht mehr als du brauchst und verwende Reste gleich am nächsten Tag. Lebensmittelverschwendung zu vermeiden spart nicht nur Ressourcen und Müll, sondern auch Geld.
Trinke vor allem Leitungswasser. In Deutschland hat es eine sehr gute Qualität, was von gekauftem Mineralwasser nicht zu sagen ist. Studien zufolge verbraucht Mineralwasser bis zur Bereitstellung bis zu 1.000- mal mehr Energie als Leitungswasser und ein Liter Leitungswasser statt Mineralwasser pro Tag spart im Jahr ganze 70 kg Kohlenstodioxid (vgl. 123 praxisnahe Umwelttipps, S. 23).
Einkaufen
Bestenfalls hast du einen Unverpackt-Laden in der Nähe. Auf dieser Karte findest du Unverpackt- und Verpackungsreduzierte-Läden in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
[googlemaps https://www.google.com/maps/d/embed?mid=1W3jqdsq0oq59h1eSTg23O6lYNu8&w=640&h=480]
Zum Einkaufen immer mindestens einen Jutebeutel mitnehmen.
Auch wenn kein Bauernmarkt und Unverpackt-Laden in der Nähe ist, kannst du beim Einkauf auf (unnötige) Verpackung achten, Mehrweg(-Glas-)flaschen wählen, auf die Herkunft der Produkte achten, usw.
Bei Non-Food Produkten, gibt es oft Nachfüllpacks, die weniger Verpackung haben.
Bei Kleidung und Gegenständen stellt sich primär die Frage “Brauche ich das?”. Wenn ja, “Kann ich das alte reparieren?” und “Gibt es das Ding Second Hand?”. Und erst wenn “Nein”, dann sollte neu gekauft werden und das möglichst von nachhaltigen Unternehmen.
Biotonne und Recycling
Wenn in deinem Alltag überhaupt Müll anfallen, dann solltest du diese wenigstens recyceln oder kompostieren und nicht in den Restmüll werfen.
Organische Abfälle zerfallen nur unter richtigen Bedingungen und gehören im Garten in den Kompost oder in die Biotonne. Landen diese Abfälle in Mülldeponien, dann verrotten sie anstatt zu verfallen und dadurch entstehen Treibhausgase (rund 3% der Treibhausemissionen der EU, vgl. WWF)
Recycling ist nur bei Glas auch wirklich möglich. Alles andere ist Downcycling, da der Wertstoff nicht in gleichbleibender Qualität weiterverwendet werden kann. Ein augenöffnender Vortrag hierzu ist unter anderem der von Bea Johnson:
Energiesparen und Energiewende
Ein Umstieg auf nachhaltige Energien und die Energiewende ist in Deutschland zwar schon im Gange, doch muss hier noch einiges geschafft werden.
Mein ökologischer Fußabdruck geht vor allem durch den Energieverbrauch meiner Wohnung hoch. Altbau, Isolierung der Fenster geht so, Gasheizung, Gasboiler in der Dusche, kein Ökostrom, usw. Darum ist es umso wichtiger Strom, Gas und Wasser zu sparen und Geräte auszuschalten, statt auf Stand by zu lassen. Grundsätzlich sollten Geräte die Effizienzklasse A haben.
Bei dem Test zum ökologischen Fußabdruck ist auch das Fahren mit den Öffentlichen Teil der Befragung. Ich hab kein Auto, also stellt dich die Frage nicht wirklich. Dafür hab ich drei Fahrräder, eins bei meinen Eltern, eins im Keller und eins im Dauereinsatz.
Größeres Bewusstsein schaffen
Es gibt selbstverständlich viele weitere Methoden seinen ökologischen Fußabdruck zu verringern, doch vor allem muss in unserer Gesellschaft ein stärkeres Bewusstsein für dieses Thema geschaffen werden. Auch hierzu dient der Weltüberlastungstag/Earth Overshoot Day. Denn egal, ob das Datum im April, im Mai oder global am 2. August ist, dass es einen so benannten Tag gibt und dass das Datum immer früher im Jahr liegt, zeigt, dass wir mitten in einem massiven Umweltproblem leben und wir die Generation sind, die JETZT und täglich zu handeln hat.
Weiterlesen auf Auf die Hand:
8 Gedanken zu „Weltüberlastungstag/Earth Overshoot Day“