Maske selber nähen aus Stoffresten

Eine Maske selber nähen ist nicht schwierig und in diesem Beitrag findest du meine Anleitung. Ich hab ein paar Modelle ausprobiert, teils waren sie mir zu groß, meinem Freund die Bänder zu kurz, der Stoff am Mund zu rau oder zu schnell durchgefeuchtet. Außerdem wollte ich eine Maske, die ich bei Bedarf mit einem zusätzlichen Schutz, beispielsweise für den Arztbesuch, versehen kann: In meine selbstgenähte Maske kann ich noch ein gefaltetes Stofftaschentuch reinstecken. Bitte bedenke, dass es sich trotz dieses zusätzlichen Filters bei einer selbstgenähten Maske nicht um medizinische Schutzausrüstung handelt.

Schritt für Schritt Anleitung: Maske selber nähen mit und ohne Gummibänder

Du benötigst:

  • Stoffreste, die bei mindestens 60°C waschbar sind
    (Reste vom Vorhang kürzen, aussortierte Shirts, Geschirrtücher usw. Ich empfehle dir weder zu dünnen noch zu dicken Stoff. Kein Strech und am besten ein engmaschiges Gewebe. Außerdem sollte der Stoff auf der Haut nicht kratzen.)
  • Gummibänder oder Stoffstreifen aus den Resten
  • Maßband/Lineal
  • Stift, den man auf dem Stoff sieht
  • Schere
  • Nadeln oder Klammern zum Feststecken
  • Nadel und Faden (schneller geht’s mit einer Nähmaschine)

Video Anleitung: Maske selber nähen

Schritt 1: Stoff ausmessen und schneiden

Lege deinen Stoff glatt aus und messe eine Fläche von 19×40 cm ab. Schneide den Stoff zureucht.

Schritt 2: Gummis oder Stoffstreifen schneiden

Gummis

Von den Gummis benötigst du pro Maske 2 Stück mit je etwa 20 Zentimeter Länge, je nach Größe.

… oder Stoffstreifen

Statt Gummis kannst du auch Stoffstreifen aus den Stoffresten ausschneiden. Für eine Maske benötigst du vier Streifen mit einer Länge von 30 – 40 cm. Schneide etwa 3 cm breite Bahnen aus.

Falte deine Stoffstreifen und vernähe sie mit einem Zick-Zack-Stich.

Schritt 3: Ränder der Maske versäubern

Nimm deinen Stoffstreifen für die Maske. Knicke an der kurzen Seite den Stoff um 0,5 cm um und diesen Knick dann nochmal um sich selbst. So liegt der Stoffrand innen und franst später nicht aus. Stecke diesen Knick entlang der kurzen Seite fest. Vernähe ihn mit einer geraden Naht. Wiederhole das auf der anderen kurzen Seite.

An der langen Seite wird der Stoff mit einem Zick-Zack-Stich vernäht, damit er später beim Waschen nicht ausfranst.

Schritt 4: Knickstellen der Falten ausmessen

Nimm nun wieder dein Maßband und deinen Stift zur Hand. Beginne auf der Rückseite des Stoffes. Messe nun von oben und markiere folgende Angaben mit einem Strich am Rand der Maske:

  • 3 cm
  • 5 cm
  • 6,5 cm
  • 10 cm
  • 13,5 cm
  • 17 cm

Wiederhole das auf der gegenüberliegenden Seite.

Wende nun deinen Stoff und wiederhole das auf der schönen Seite des Stoffes, allerdings an dem Ende, wo noch keine Striche auf der Rückseite sind. Damit der Stoff sich später angenehm über das Gesicht wölbt, brauchen wir die Falten auf beiden Enden der Stoffbahn.

Schritt 5: Falten feststecken

Nimm nun die Markierung mit 3 cm und knicke dort deinen Stoff. Lege diesen Knick auf die 5 cm Markierung und stecke die erste Falte hier fest.

Knicke den Stoff jetzt an der 6,5 cm Markierung und lege diesen Knick auf die 10 cm Markierung. Stecke die zweite Falte hier fest.

Knicke den Stoff zuletzt an der 13,5 cm Markierung und lege diesen Knick auf die 17 cm Markierung. Stecke die dritte Falte hier fest.

Wende den Stoff und wiederhole das auf der Rückseite des Stoffes an deinen Markierungen.

Schritt 6: Falten vernähen

Vernähe nun beide Seiten des Stoffes mit einem Abstand von 1 cm vom Rand mit einer geraden Naht. Achte dabei, dass die Nähmaschine die Falten nicht falsch verknickt.

Schritt 7: Gummis oder Stoffstreifen einsetzen

Gummis …

Finde die Mitte deiner langen Stoffseite, indem du die Maske in der Mitte faltest. Stecke zur Orientierung eine Nadel an diese Stelle oder zeichne einen kleinen Strich. Auf der schönen Seite des Stoffes legst du jetzt ein Ende des Gummis in den Knick so, dass das lange Stück auf dem Stoff liegt und das Ende mit der Kante bündig ist. Stecke das Ende hier fest. Achte darauf, dass sich der Gummi nicht verdreht und Stecke das andere Ende oben an der Kante fest. Die Schlaufe muss jetzt auf der schönen Stoffseite liegen und nicht außen raus stehen. Wiederhole das mit dem zweiten Gummi auf der anderen Seite.

Wenn beide Gummis festgesteckt sind, schlägst du die Stoffbahn so zusammen, dass die Rückseite des Stoffes außen liegt und deine Gummibänder innen bedeckt sind. Stecke die Seiten der Maske fest.

… oder Stoffbänder

Falte deine Maske mit der Rückseite des Stoffes nach außen. Lege in den Knick unten deinen ersten Stoffstreifen mit dem Ende an der Kante und dem Streifen auf dem schönen Stoff innen liegend. Stecke ihn durch beide Lagen des Maskenstoffes fest. Nimm den zweiten Stoffstreifen und stecke ihn genauso oben an der Kante fest. Wiederhole das mit den verbleibenden beiden Streifen auf der anderen Seite der Maske.

Schritt 8: Maske vernähen

Vernähe jetzt deine Maske mit einem Abstand von 1,25 cm Abstand zum Rand parallel zu deiner vorherigen Naht. Gehe am Gummi/Stoffstreifen ein paar Mal hin und zurück, um dort die Naht zu verstärken.

Schitt 9: Maske wenden

Die fertige Maske kann nun gewendet werden und ist fertig. Prüfe, ob noch irgendwo Nadeln im Stoff stecken, bevor du sie aufsetzt.

optional Schritt 10: Maske mit Stofftaschentuch verstärken

Wenn du den Schutz deiner Maske verstärken willst, kannst du optional noch ein Stofftaschentuch falten und innen in die Tasche das Maske legen. Du kannst auch ein Papiertaschentuch verwenden. So feuchtet sie weniger schnell durch und fängt mehr Tröpfchen ab. Bedenke, dass es sich trotzdem nicht um medizinische Schutzausrüstung handelt. Handle nicht fahrlässig!

Maske aufsetzen und benutzen

  • Verwende nur gewaschene Masken.
  • Wasche dir vor dem Anziehen gründlich die Hände.
  • Die Gummibänder werden über die Ohren gehängt.
  • Die Stoffbänder (zwei oben, zwei unten) werden am Hinterkopf verknotet oder (je rechts und links) hinter dem Ohr.
  • Platziere die Maske richtig über Mund und Nase.
  • Achte darauf, dass sie auch an den Wangen gut sitzt.
  • Spiele unterwegs nicht an der Maske herum.
  • Lange dir nicht ins Gesicht.
  • Wechsle die Maske, wenn sie durchfeuchtet ist.
  • Halte weiterhin Sicherheitsabstand.
  • Nimm die Maske nur über die Bänder ab.

Reinigen der Maske

Nach dem Tragen nimmst du das Taschentuch heraus. Gib die Maske mit dem Stofftaschentuch in die Kochwäsche und wasche sie bei mindestens 60°C, kein Schonwaschgang.

Wenn du keine ganze Trommel Kochwäsche hast, dann koche in einem Topf Wasser auf und gib für ein paar Minuten deine Maske hinein.

Weiteres Modell:

Wenn meine Anleitung für das Maske selber nähen nichts ist, gefällt dir vielleicht die von meiner Blogger-Freundin Lena:

Maske Anleitung auf Apollolena

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Zero Waste Garten – sieben Tipps von Lisana

Heute schreibt meine Freundin Lisana, die wunderbare Bloggerin von Wilde Gartenküche, für euch einen Beitrag für den Zero Waste Garten. Sie hat in diesem Beitrag sieben Tipps für einen müllfreien Garten für euch zusammen getragen und zeigt mit ihren fabelhaften Fotos, wie sie das in ihrem wilden Garten umsetzt. Ein plastikfreier Garten – die Tipps gelten freilich auch für den Balkon – ist mit natürlichen Materialien und ein paar Tricks möglich. Regelmäßig hole ich mir Tipps auf ihrem Blog und ihrem Instagram-Kanal.

Viel Freude mit Lisanas Beitrag!

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1. Verwende was du hast und wenn du kaufst, achte auf Qualität

Die erste „goldene Regel“ vom Zero Waste Gardening ist, verwende was du hast und vermeide beim Neukauf unnötige Verpackungen. Ich habe zum Beispiel die alte Schaufel von meinem Vater mit hässlichem Plastikgriff. Ich könnte mir eine neue und schönere mit Holzgriff kaufen aber ich verwende diese erst einmal bis sie kaputt ist. Wenn du Werkzeug und Material kaufst, achte auf die Qualität, auch wenn es vielleicht im ersten Moment teurer erscheint, du hast viel länger etwas davon.

Bestes Beispiel sind auch die Plastiktöpfe vom Baumarkt, in denen man oft die Jungpflänzchen bekommt. Hier der Tipp: Die Pflänzchen direkt in einer Bio-Gärtnerei oder dem Wochenmarkt kaufen, denn die werden dort oft ohne Plastiktöpfchen verkauft, in sogenannten „Erdpresstöpfchen“, eben nur aus Erde.

Bestenfalls macht man die Anzucht selber. Da das allerdings nicht immer klappt oder man nicht das gewünschte Saatgut bekommt, kann man beim Einkauf der Pflänzchen darauf achten Müll zu vermeiden. Es gibt allerdings immer wieder mal Pflanzen, die man vielleicht in der Gärtnerei nicht findet und nur im Gartencenter oder als Geschenk bekommt. Dann würde ich diese Töpfe einfach aufheben und für die Anzucht immer wieder verwenden.

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2. Mach deine Anzuchttöpfchen selber

Als Anzuchttöpfchen braucht man sich keine extra Anzuchttöpfchen kaufen, sondern kann sich diese ganz einfach selber machen. Wieder aus Material, das man schön wiederverwerten kann, wie altes Zeitungspapier, Klopapierrollen oder eben aussortierte Plastiktöpfchen. Oder man hat, so wie ich, noch eine Menge Tontöpfchen von der Oma, die schon so richtig schön „alt“ aussehen. Seit diesem Jahr habe ich auch eine Erdpresse mit der ich die Erdpresstöpfchen selber machen kann. Die muss man sich einmal kaufen aber dann hat man sie lange Zeit und kann sie auch mit Gartenfreunden teilen.

3. Gartenerde muss nicht aus dem Sack kommen

Die gute Gartenerde muss man nicht im Baumarkt in Plastiksäcken kaufen, sondern man kann sich einen eigenen Kompost anlegen. Wer dafür keinen Platz hat, kann sich bei einigen Landwirten oder Gärtnereien Erde abholen, sowie bei ausgewählten Wertstoffhöfen, die den Biomüll zu Kompost verarbeiten – in Wannen oder gleich auf den Anhänger laden.

Genauso ist es mit natürlichem Dünger sowie Pferdemist, den man sich beim Bauern des Vertrauens abholen kann. Hierbei ist wichtig, dass ihr darauf achtet, dass die Tiere nicht mit fiesen Medikamenten behandelt worden sind und das Futter bestmöglich biologisch war damit ihr keine Rückstände im Boden habt.

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4. Eigenes Saatgut gewinnen und tauschen:

Beim Saatgutkauf ist es wichtig auf die Qualität zu achten, verwende im besten Fall Biosaatgut und alte robuste Sorten, die samenfest sind. Das bedeutet, dass du aus den Pflanzen wieder eigenes Saatgut gewinnen kannst. Ich sammle auch jedes Jahr von meinen Lieblingspflanzen das Saatgut und bewahre somit die alten Saaten. Dadurch muss ich nicht jedes Jahr alle Saaten neu kaufen und spare damit ebenfalls Verpackungsmüll. Es gibt auch einige Möglichkeiten aus z.B. Zeitungspapier eigene Saatguttütchen zu basteln, ich verwende meine jedes Jahr wieder oder sammle sie in kleinen Gläschen.

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5. Pflanzstäbchen aus Holzschnitt

Eines der wichtigsten Hilfsmittel bei der Anzucht sind die Beschriftungen, den wenn man das nicht genau festhält, weiß man hinterher nicht mehr was man wo gepflanzt hat. Mich haben die handelsüblichen Plastikstäbchen immer gestört. Vor ein paar Jahren bin ich dann im Internet über die schöne Lösung dieser Holzstäbchen gestoßen und bin seitdem begeistert davon. Sie sehen nicht nur hübsch aus, sondern sind auch komplett plastikfrei.

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6. Rankwerk aus Holzschnitt

Ebenfalls aus dem Baumschnitt im Frühjahr baue ich mir ein Rankwerk für Bohnen und Erbsen, die ich einfach in die Erde stecke und miteinander verwebe. Auch als Stützen für Tomaten eignen sich die Stöcke, man braucht also keine Gestelle kaufen und spart damit Material und Kosten.

7. Hochbeete und Minibeete Upcycling

Super schön lassen sich auch alte Zinkwannen oder auch Holzkisten bepflanzen. Die eignen sich nicht nur für Terrasse und Balkon, sondern sind auch mit Salat und Kräutern bepflanzt ein tolles Geschenk.

Aus alten Paletten haben meine Schwester und ich Hochbeete gebaut, das funktioniert wunderbar und man muss dafür kein neues Holz kaufen. Fragt einfach bei Firmen an oder auch übers Internet, es gibt immer wieder alte Paletten, die aussortiert werden.

Über Lisana:

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Lisana hat einen eigenen Garten und zaubert aus ihrer Ernte leckere Rezepte. Auf ihrem Blog Wilde Gartenküche teilt sie nicht nur die Rezepte, sondern auch nachhaltige Tipps, beispielsweise für Tischdeko oder eine Bauanleitungen für eine Freiluft-Palettenküche. Es geht um den Spaß am Hände dreckig machen, Kochen und einfach mal Ausprobieren!

Ich wünsche euch viel Freude beim Gärtnern! Schaut unbedingt auf Lisanas Blog Wilde Gartenküche und ihrem Instagram Kanal vorbei!
Liebe Grüße,

Aline

Weiterlesen auf Auf die Hand:

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Eier färben mit Kurkuma

Ostereier färben mit Kurkuma ist eine einfache Lösung für gefärbte Eier an Ostern.

Du brauchst:

  • Bio-Eier aus deiner Region
  • Kurkuma-Pulver

Gelbe Eier färben mit Kurkuma

Koche in einem Topf Wasser auf und gebe einen Teelöffel Kurkumapulver hinein. Anschließend gibst du in diesen Kurkumatee vorsichtig die angepiksten Eier hinein und koche sie für 10 Minuten.

Achtung, dass dir dabei kein kochendes Kurkumawasser auf die Kleidung spritzt, weil das nicht nur heiß ist, sondern auch deine Kleidung gelb färbt.

Nach dem Kochen nimmst du die gelben Eier aus dem Wasser und lässt sie abkühlen. Lege sie auf einen Teller damit das Restwasser keine Küchentheke aus Holz oder Stein färbt. Dem Teller macht das Gelbe nichts.

Diesen Tipp findest du auch in meiner Liste für müllfreie Ostern.

Zero Waste auch mit dem Färbewasser

Anders als bei den gekauften Färbetabletten, kannst du dieses Färbewasser sogar noch trinken. Entweder direkt so als Tee trinken oder abkühlen lassen und Limonade daraus machen.

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Nichtraucher werden – 10 ökologische Gründe

Wenn du auf Tabakprodukte verzichtest, tust du nicht nur dir selbst etwas Gutes, sondern auch der Umwelt. Zum einen steht Tabakanbau oft im Zusammenhang mit Waldrodung und Umweltverschmutzung. Zum anderen sind Zigarettenkippen schädlich für die Umwelt: Die Giftstoffe, die darin enthalten sind, gehen in den Boden oder ins Wasser über und gefährden viele Tierarten. Es lohnt sich deshalb auf jeden Fall, mit dem Rauchen aufzuhören – für die eigene Gesundheit und für einen nachhaltigen Umgang mit der Natur.

Dass es deine Gesundheit und deinen Geldbeutel schont, wenn du mit dem Rauchen aufhörst, ist keine neue Info. Dennoch stehen so viele Menschen an Neujahr wieder und wieder mit dem Vorsatz „Mit dem Rauchen aufhören“ da und versuchen auf’s Neue Nichtraucher zu werden. Damit es diesmal klappt und da viele auch einfach bisher nicht von dem Einfluss ihres Rauchens auf die Umwelt und das Klima wissen, erfährst du hier ökologische Gründe dafür mit dem Rauchen aufzuhören.

1. Waldrodung für die Tabakplantagen

Wer hätte gedacht, dass für den Tabakanbau Wald gerodet wird? Die Rodungen im Amazonas gingen vergangenes Jahr als Aufschrei durch sämtliche Medien und somit fiel das Augenmerk unweigerlich auf die Tierfutterplantagen, die auf den gerodeten Flächen entstehen sollen. Doch auch für den Anbau von Tabak werden jährlich etliche Quadratkilometer gerodet. Zwischen 2000 und 2005 wurden 13 Millionen Quadratkilometer abgeholzt (1). Als Raucher*in trägt man somit zum aktiven Waldsterben bei.

2. Problematische Monokulturen

Bei den entstandenen Plantagen handelt es sich meist um Monokulturen. Beispielsweise in Malawi, ein Binnenstaat in Südostafrika und eine der ärmsten Volkswirtschaften der Welt, ist die Wirtschaft überwiegend landwirtschaftlich ausgerichtet und es wird hauptsächlich Tabak exportiert (2). Obwohl Tabak so wichtig ist für deren Wirtschaft ist, ruft die Regierung Malawis inzwischen Bauern dazu auf, sich von Monokulturen unabhängiger zu machen (3). Monokulturen sind problemtisch, da sie Erosion, Schädlingsbefall und eine einseitige Nährstoffverarmung der Böden hervorrufen. Diesen Nachteilen von Monokulturen versucht man durch einen erhöhten Einsatz von Dünge- oder Pflanzenschutzmittel entgegenzuwirken (4). Welche Auswirkung letzteres hat, wird weiter unten noch behandelt.

3. Mehrwöchige Trocknung des Tabaks über Holzfeuer

Geraucht werden die Tabakblätter. Die frisch geernteten grünen Tabakblätter bestehen zu 80 bis 90 Prozent aus Wasser. Der kleine Rest sind die eigentlichen Feststoffe der Blätter. Damit die feuchten Blätter nicht schimmeln und zu rauchbarem Material verarbeitet werden, werden sie an Schnüren in einem Trockenhaus aufgehängt. In der Abwelkphase werden die in dem Blatt enthaltenen Reservestoffe wie Eiweiß, Zucker, Stärke und Blattfarbstoffe abgebaut. Allerdings dauert der kontrollierte Trocknenprozess für die gewünschten Aromen nicht nur ein paar Stunden oder Tage, sondern es braucht eine Zeit von bis zu sechs Wochen. Und diese Trocknung passiert nur noch sehr selten an der Luft und Sonne. Über einen Monat werden die Blätter in der Regel mit künstlichen Methoden getrocknet (5). Laut Greenpeece handelt es sich bei rund 62 Prozent der weltweit geernteten Tabakblätter um die Feuertrocknung (6). 160 Kilo Holz pro Kilo Tabak werden verheizt, sagt die Organisation Fairtade Deutschland und nennt die Faustregel: „Ein durchschnittlicher deutscher Raucher vernichtet alle drei Monate einen Tropenbaum“ (7).

4. Kinderarbeit auf Tabakplantagen

Wo Tabak angebaut wird, wird auch mittels Kinderarbeit Tabak produziert. Unter anderem Brasilien, Indien, Indonesien, Malawi, Tansania, Simbabwe, Algerien, Kasachstan und Bulgarien. Auch in den USA, wo der Verkauf von Tabakprodukten an Kinder verboten ist, dürfen Minderjährige legal auf Tabakplantagen arbeiten (8). Zu den Tätigkeiten und Arbeiten, die von Kinder ausgeführt werden, gehören unter anderem das Putzen, Säen und Ernten der Tabakpflanzen, Feuerholz sammeln, das Trocknen, Rauchen und für den Verkauf bewerten (9).

5. Gefährdung der Menschen auf den Plantagen

Neben den natürlichen (Schlangebisse, Hitze, usw) oder technisch gegebenen Gefahren (Einsatz von Werkzeug und Maschinen) sind die Minderjährigen auf den Tabakplantagen auch dem Nikotin der Blätter ausgesetzt. Der Hautkontakt, der aufgrund meist fehlenderoder unzureichender Schutzkleidung unvermeidbar ist (siehe Punkt 6), führt zu Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Kopfschmerzen, Atemnot und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dafür gibt es sogar den medizinischen Begriff „Grüne Tabakkrankheit“, englisch „Green Tabacco Sickness“ – kurz GTS (10). Von GTS sind nicht nur die Kinder auf den Plantagen betroffen, sondern auch die Erwachsenen. Die sich übrigens meist keine Zigaretten leisten können, weil das verdiente Geld dafür nicht reicht.

6. Bio oder Fairtrade Zigaretten gibt es nicht

Neben den bereits genannten Einwirkungen ist auch der Kontakt mit den eingesetzten Pestiziden, Insektiziden und Düngemitteln eine enorme gesundheitliche Gefärdung für die Plantagenarbeiter*innen. Vor allem, da sie bei der Arbeit keine beziehungsweise keine angemessene Schutzkleidung tragen (11).

Noch ist Tabak eines der wichtigsten Agrarprodukte der Welt. Wäre es darum nicht sinnvoll, den Tabakanbau dann wenigstens nachhaltiger zu gestalten oder sogar in Bio-Qualität anzubauen? Selbst wenn der Tabak tatsächlich ökologisch angebaut wurde, darf keine Zigarette mit „Bio“ werben. So hat es der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe entschieden (12).

Kann Tabak dann wenigstens Fairtrade sein? Nein, denn Tabak kommt als Fairtrade-Produkt grundsätzlich nicht in Frage: Tabakanbau kann weder aus sozialer noch aus gesundheitlicher oder ökologischer Sicht als nachhaltiges oder ethisch vertretbares Produkt bezeichnet werden, heißt es von Fairtrade Deutschland (13).

7. Verschmutzung der Umwelt durch Zigarettenstummel

Auf die vorherigen Punkte haben Tabakkonsument*innen keinen direkten Einfluss. Außer sie hören auf zu Rauchen.

Worauf jede*r Raucher*in allerdings unmittelbaren Einfluss hat, ist, wo der Zigarettenstummel nach dem „Genuss“ der Zigarette landet. Weltweit stellen in die Natur geworfene Kippen ein großes Umweltproblem dar. Übliche Filter bestehen aus Cellulose, die aus Holz gewonnen wird und durch chemische Prozesse in Celluloseacetat umgewandelt wird – durch die Anreichung mit Chemikalien. So wird der Filter extrem robust und es dauert etwa 10 bis 15 Jahre bis ein Filter zerfällt. Heißt das dass der natürlich verrottet? Nein, denn Celluloseacetat ist ein thermoplastischer Kunststoff, sodass der Filter in der Natur in Mikroplastik zerfällt. Bei den Mengen an Zigarettenfiltern, die jährlich achtlos in der Natur und in unseren Städten landen, bedeutet das eine enorme Belastung für die Umwelt. Wenn du schon rauchst, dann entsorge deine Zigarettenstummel wenigstens immer im Aschenbecher und Mülleimer. Für unterwegs gibt’s auch Taschenascher oder du verwendest eine alte Bonbondose aus Metall, die in die Hosentasche passt.

In Berlin kostet die „unzulässige Abfallentsorgung“ der Kippe übrigens 35 € (14).

8. Vergiftung des Grundwassers durch Zigarettenstummel

Wie der Name Filter schon sagt, ist seine Funktion einen Anteil der gesundheitsschädlichen Stoffe im Rauch der Zigarette zu verringern damit weniger in Mund und Lunge des Rauchers kommt. Achtlos in die Umwelt geworfene Filter können, noch bevor sie in Mikroplastik zerfallen und ebenfalls chemische sowie gesundheitsgefährdende Stoffe zurück lassen, giftig für Mensch, Tier und Natur sein. Kleine Kinder heben Kippenstummel auf, stecken sich in den Mund und schlucken sie schlimmstenfalls runter. Dies kann für Kleinkinder tödlich sein. Auch Tiere können die Zigarettenreste für Essbares halten oder ihre Nester damit auskleiden und daran sterben. Ein Zigarettenstummel kann 40 Liter Grundwasser verunreinigen (15). Und bereits ein Zigarettenstummel pro Liter Wasser reicht aus, um die Hälfte der darin schwimmenden Fische zu töten (16).

9. Waldbrände durch Zigarettenstummel

Zur Zeit schrecken Buschbrände in Australien die Welt auf. Vor wenigen Monaten waren es Brände im Amazonas, die in allen Medien weltweit Berichterstattungen und heftige Reaktionen auslösten. Auslöser für die Waldbrände gibt es einige. Dem Tobacco Atlas der WHO zufolge sind weggeworfene Zigarettenstummel eine häufige Ursache für Waldbrände (17), so etwa 2003 in Kanada, bei dem über 23.000 Hektar Wald verbrannt sind (18). Auch in Australien wurden einige der Feuer durch unachtsam weggeworfene Zigaretten ausgelöst (19).

10. Selbstliebe durch das Besiegen der Abhängigkeit

Neben all diesen Auswirkungen des Rauchens auf die Umwelt und die Natur, stehen zudem die Konsequenzen auf Konsument*in. Neben den gesundheitlichen und finanziellen Aspekten, finde ich persönlich auch die Selbstliebe einen wichtigen Punkt, den ich ebenso zu einem nachhaltigen Leben zähle. Denn ein bewusstes Leben ist gleichzeitig auch ein achtsames. Achtsamkeit ist ein Zustand, in dem es sowohl um die Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse anderer geht und um den eigenen Wahrnehmungs- und Bewusstseinszustand. Dass das Rauchen nicht gesund für dich ist, das weißt du eh. Und wenn du den Beitrag bis hier gelesen hast, dann bist du auch empfänglich für die Auswirkungen des Rauchens auf betroffene Menschen und auf die Umwelt. Besiege die Abhängigkeit und tu dir und seiner Welt damit was Gutes!

Zero Waste Workshops an der Volkshochschule Fürstenfeldbruck

Nach den Veranstaltungen im Frühjahr in Sommer 2019 an der VHS FFB, wurde ich jetzt für einige Workshops zum Thema Nachhaltigkeit gebucht.Veranstaltungen:

Alle Infos zu den Abendveranstaltungen und zur Anmeldung findest du in den Links.

Die Veranstaltungen sind sowohl für Erwachsene als auch Jugendliche geeignet.

Facebook Gruppe Zero Waste Fürstenfeldbruck

Auf Facebook habe ich die Gruppe Zero Waste Fürstenfeldbruck gegründet. Werde Mitglied und tausche dich mit Fürstenfeldbrucker*innen und Menschen aus dem Landkreis über Zero Waste aus!

Zero Waste in Fürstenfeldbruck einkaufen

Bei dem vergangenen Zero Waste Workshop an der VHS Fürstenfeldbruck haben wir gemeinsam gesammelt, wo in Fürstenfeldbruck nachhaltig eingekauft werden kann. Die Auflistung gibt’s hier und gerne kannst du mir deine Tipps schreiben, um sie der Liste hinzuzufügen.

Weiterlesen auf Auf die Hand: