Heute schreibt meine Freundin Lisana, die wunderbare Bloggerin von Wilde Gartenküche, für euch einen Beitrag für den Zero Waste Garten. Sie hat in diesem Beitrag sieben Tipps für einen müllfreien Garten für euch zusammen getragen und zeigt mit ihren fabelhaften Fotos, wie sie das in ihrem wilden Garten umsetzt. Ein plastikfreier Garten – die Tipps gelten freilich auch für den Balkon – ist mit natürlichen Materialien und ein paar Tricks möglich. Regelmäßig hole ich mir Tipps auf ihrem Blog und ihrem Instagram-Kanal.
Viel Freude mit Lisanas Beitrag!
1. Verwende was du hast und wenn du kaufst, achte auf Qualität
Die erste „goldene Regel“ vom Zero Waste Gardening ist, verwende was du hast und vermeide beim Neukauf unnötige Verpackungen. Ich habe zum Beispiel die alte Schaufel von meinem Vater mit hässlichem Plastikgriff. Ich könnte mir eine neue und schönere mit Holzgriff kaufen aber ich verwende diese erst einmal bis sie kaputt ist. Wenn du Werkzeug und Material kaufst, achte auf die Qualität, auch wenn es vielleicht im ersten Moment teurer erscheint, du hast viel länger etwas davon.
Bestes Beispiel sind auch die Plastiktöpfe vom Baumarkt, in denen man oft die Jungpflänzchen bekommt. Hier der Tipp: Die Pflänzchen direkt in einer Bio-Gärtnerei oder dem Wochenmarkt kaufen, denn die werden dort oft ohne Plastiktöpfchen verkauft, in sogenannten „Erdpresstöpfchen“, eben nur aus Erde.
Bestenfalls macht man die Anzucht selber. Da das allerdings nicht immer klappt oder man nicht das gewünschte Saatgut bekommt, kann man beim Einkauf der Pflänzchen darauf achten Müll zu vermeiden. Es gibt allerdings immer wieder mal Pflanzen, die man vielleicht in der Gärtnerei nicht findet und nur im Gartencenter oder als Geschenk bekommt. Dann würde ich diese Töpfe einfach aufheben und für die Anzucht immer wieder verwenden.
2. Mach deine Anzuchttöpfchen selber
Als Anzuchttöpfchen braucht man sich keine extra Anzuchttöpfchen kaufen, sondern kann sich diese ganz einfach selber machen. Wieder aus Material, das man schön wiederverwerten kann, wie altes Zeitungspapier, Klopapierrollen oder eben aussortierte Plastiktöpfchen. Oder man hat, so wie ich, noch eine Menge Tontöpfchen von der Oma, die schon so richtig schön „alt“ aussehen. Seit diesem Jahr habe ich auch eine Erdpresse mit der ich die Erdpresstöpfchen selber machen kann. Die muss man sich einmal kaufen aber dann hat man sie lange Zeit und kann sie auch mit Gartenfreunden teilen.
3. Gartenerde muss nicht aus dem Sack kommen
Die gute Gartenerde muss man nicht im Baumarkt in Plastiksäcken kaufen, sondern man kann sich einen eigenen Kompost anlegen. Wer dafür keinen Platz hat, kann sich bei einigen Landwirten oder Gärtnereien Erde abholen, sowie bei ausgewählten Wertstoffhöfen, die den Biomüll zu Kompost verarbeiten – in Wannen oder gleich auf den Anhänger laden.
Genauso ist es mit natürlichem Dünger sowie Pferdemist, den man sich beim Bauern des Vertrauens abholen kann. Hierbei ist wichtig, dass ihr darauf achtet, dass die Tiere nicht mit fiesen Medikamenten behandelt worden sind und das Futter bestmöglich biologisch war damit ihr keine Rückstände im Boden habt.
4. Eigenes Saatgut gewinnen und tauschen:
Beim Saatgutkauf ist es wichtig auf die Qualität zu achten, verwende im besten Fall Biosaatgut und alte robuste Sorten, die samenfest sind. Das bedeutet, dass du aus den Pflanzen wieder eigenes Saatgut gewinnen kannst. Ich sammle auch jedes Jahr von meinen Lieblingspflanzen das Saatgut und bewahre somit die alten Saaten. Dadurch muss ich nicht jedes Jahr alle Saaten neu kaufen und spare damit ebenfalls Verpackungsmüll. Es gibt auch einige Möglichkeiten aus z.B. Zeitungspapier eigene Saatguttütchen zu basteln, ich verwende meine jedes Jahr wieder oder sammle sie in kleinen Gläschen.
5. Pflanzstäbchen aus Holzschnitt
Eines der wichtigsten Hilfsmittel bei der Anzucht sind die Beschriftungen, den wenn man das nicht genau festhält, weiß man hinterher nicht mehr was man wo gepflanzt hat. Mich haben die handelsüblichen Plastikstäbchen immer gestört. Vor ein paar Jahren bin ich dann im Internet über die schöne Lösung dieser Holzstäbchen gestoßen und bin seitdem begeistert davon. Sie sehen nicht nur hübsch aus, sondern sind auch komplett plastikfrei.
6. Rankwerk aus Holzschnitt
Ebenfalls aus dem Baumschnitt im Frühjahr baue ich mir ein Rankwerk für Bohnen und Erbsen, die ich einfach in die Erde stecke und miteinander verwebe. Auch als Stützen für Tomaten eignen sich die Stöcke, man braucht also keine Gestelle kaufen und spart damit Material und Kosten.
7. Hochbeete und Minibeete Upcycling
Super schön lassen sich auch alte Zinkwannen oder auch Holzkisten bepflanzen. Die eignen sich nicht nur für Terrasse und Balkon, sondern sind auch mit Salat und Kräutern bepflanzt ein tolles Geschenk.
Aus alten Paletten haben meine Schwester und ich Hochbeete gebaut, das funktioniert wunderbar und man muss dafür kein neues Holz kaufen. Fragt einfach bei Firmen an oder auch übers Internet, es gibt immer wieder alte Paletten, die aussortiert werden.
Über Lisana:
Lisana hat einen eigenen Garten und zaubert aus ihrer Ernte leckere Rezepte. Auf ihrem Blog Wilde Gartenküche teilt sie nicht nur die Rezepte, sondern auch nachhaltige Tipps, beispielsweise für Tischdeko oder eine Bauanleitungen für eine Freiluft-Palettenküche. Es geht um den Spaß am Hände dreckig machen, Kochen und einfach mal Ausprobieren!
Ich wünsche euch viel Freude beim Gärtnern! Schaut unbedingt auf Lisanas Blog Wilde Gartenküche und ihrem Instagram Kanal vorbei!
Liebe Grüße,Aline
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