Auf die Idee, einen Beitrag über Zero Waste Abspülen zu schreiben, hat mich ein Teilnehmer meines Zero Waste Stammtisches gebracht. Er wollte wissen, was ich als Zero Waste Alternative zu Schwämmen und Schwammtüchern empfehlen kann. Ich habe meine Tipps also gesammelt und du erfährst in diesem Beitrag, 10 Zero Waste Alternativen für die Spüle.
Zero Waste Abspülen
1. Unverpacktes Spülmittel
Nachhaltiges Spülmittel kannst du im unverpackt Laden kaufen. Wenn du sowas nicht in deiner Nähe hast, dann versuche zumindest möglichst große Gebinde zu kaufen, um im Verhältnis die Verpackung zu reduzieren. Es gibt auch feste Spülseife im Glas, wasserlösliche Pulver oder Anleitungen zum selber Mischen. Für meinen Alltag ist das Spüli aus dem unverpackt Laden allerdings am einfachsten.
2. Spülbürste aus natürlichen Materialien
Ja, ich gebe zu, eine Spülbürste aus Kunststoff hält ewig. Bürstenköpfe aus natürlich Materialien nutzen sich schneller ab und müssen öfter ersetzt werden. Genau das ist ja nun aber auch der Punkt. Die natürliche Materialien können im Biomüll entsorgt werden, wo sie in der nahe gelegenen Vergärungsanlage zu Energie werden. Die Bürsten als Hartkunststoff müssen allerdings in die Wertstofftonne oder gelben Sack und werden bestenfalls recyclet, wofür sie um die halbe Welt verschifft werden müssen. Achte beim Kauf der Zero Waste Spülbüste darauf, dass auch die Borsten aus Naturmaterialien sind und nicht aus Kunststoff.
3. Hole dir eine Flaschenbürste
Wer versucht, Zero Waste zu leben, wird unweigerlich auch einige Glas- oder Edelstahlflaschen und andere Behälter mit dünnem Hals ansammeln. Damit du diese auch gut sauber bekommst, empfehle ich dir, eine Flaschenbürste zu kaufen.
4. Life Hack: Flaschen und Vasen mit Reiskörnern sauber bekommen
Solltest du mit deiner Bürste nicht in ganz enge Flaschen kommen oder hartnäckige Ränder aus Vasen nicht raus bekommen, gib ein paar Reiskörner mit Wasser hinein und schüttle kräftig. Die Reiskörner polieren Vasen, Trinkflaschen und ähnliches dann von innen ganz natürlich sauber.
5. Lappen aus Frottee statt Schwammtücher
Zum Zero Waste Abspülen gehört für mich auch eine Zero Waste Alternative für Schwammtücher und Küchenrolle. Aus einem ungenutzten Handtuch habe ich Quadrate in der Größe von Schwammtüchern geschnitten, die ich an der Nähmaschine mit einem Zick-Zack-Stich ganz einfach umrandet habe. Aus dem abgeschnittenen Saum kannst du an einer Ecke zusätzlich kleine Schlaufen annähen, um den Lappen zum Trocknen gut aufhängen zu können. Wenn du allerdings nichts selber machen möchtest, kannst du waschbare Lappen auch kaufen. Ich empfehle eher dunkle Farbtöne zu wählen, da bleibende Flecken wie Rote Beete oder Kurkuma darauf nicht zu sehen sind. Egal ob selbst genäht oder gekauft, die Lappen werden einfach bei Bedarf mit der Wäsche mit gewaschen.
5. Kupfertuch
Du nutzt aktuell noch einen Plastik-Schwamm mit rauer Seite, um eingekrustete oder -gebrannte Lebensmittel aus Töpfen und Pfannen zu schrubbeln? Die Zero Waste Alternative hierfür ist ein Kupfertuch. Kupfer ist ein Weichmetall und hat zwei Vorteile: Es ist hart genug, um Schmutz zu lösen und andererseits weich genug, um härtere Oberflächen wie Ceranfelder oder Edelstahl nicht zu zerkratzen. Für beschichtete Pfannen oder lackierte Oberflächen ist das Kupfertuch zu hart. Gleiches gilt für Topfreiniger aus Edelstahl.
6. Life Hack: Eingebranntes mit Kaffeesatz wegpeelen
Nicht nur für den Körper kannst du Kaffeesatz als Peeling nutzen. Auch für Eingebranntes kannst du es als Zero Waste Scheuermittel nutzen.
7. Lass alle Utensilien immer gut trocknen
Damit deine Produkte aus natürlichen Materialien dir lange erhalten bleiben, solltest du darauf achten, sie immer gut trocknen zu lassen. Spülbürsten aus Holz sollten nicht in der Pfütze stehen. Ich stelle sie immer mit der Bürste nach oben in ein offenes Glas. Im Glas befinden sich Steine und Murmeln, sodass überschüssiges Wasser da dazwischen läuft und der hölzerne Bürstengriff nicht im Wasser steht. Regelmäßig gieße ich das Wasser dann ab. Genauso mache ich es auch bei Kupfer- oder Stahltüchern, die ich erst erst abtropfen lasse und dann trocken im offenen Glas lagere.
8. Nutze für’s Abtropfen, was du hast
Du hast kein fancy Spülbecken mit Abstellfläche, um das Geschirr dort abtropfen zu lassen? Eigentlich fehlt dir auch der Platz für ein Abtropfgestell und so ein lumpiges Plastikteil wolltest du sowieso nicht kaufen? Nutze, was du hast – zum Beispiel die Bleche aus deinem Ofen: Lege das Gitter auf ein tiefes Blech. So liegt das Geschirr nicht direkt im Wasser und das aufgefangene Wasser kannst du im Anschluss einfach ausleeren.
9. Spülbecken sauber machen
Um Kalkablagerungen zu vermeiden, kannst du dein Spülbecken regelmäßig entkalken. Klar, dafür kannst du verdünnte Essigessenz, DIY Putzmittel oder Zitronensäure-Pulver nutzen. Ich nehme dafür gerne echte Zitronensäure in Form einer halbierten Zitrone. Wenn ich eine halbe, ausgepresste Zitrone habe, gebe ich etwas Salz in mein Spülbecken und putze mit der Zitronenhälfte durch das Becken. Das Salz schmiergelt Tee- und Kaffeeflecken weg und die Zitrone löst den Kalk. Danach einfach mit klarem Wasser abgießen und Zitrone im Biomüll entsorgen.
10. Nutze für deine Hände Handseife statt Spüli
Auch mit dir selbst darfst du sorgsam umgehen: Anstatt dir die Hände in der Küche mit Spülmittel zu waschen, solltest du lieber zur Handseife greifen. Spülmittel, egal ob öko oder nicht, sind aufgrund ihrer chemischen Struktur dafür gemacht, Fette in Wasser zu lösen. Beim Händewaschen greifen dessen Substanzen die Eiweißstruktur der Haut an und die oberste Hautschicht verliert dadurch an Feuchtigkeit. Damit deine Haut nicht spannt, spröde und rau wird, solltest du Handseife zum Händewaschen nutzen. Auch die gibt es zum Abfüllen in unverpackt Läden und sie ist eine prima Ergänzung zur eigentlichen Zero Waste Abspülen Ausstattung.