Wir befinden uns im Jahre 2020 n.Chr. Die ganze Welt ist von Covid-19 besetzt… Die ganze Welt? Nein! Ein von Münchner Lebensgefühl getragener Ort, hört ab heute nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten. Und das Leben in Zeiten von Corona ist viel leichter mit einem Biergarten, der für mehr steht als für Bäume und Bier.
Biergarten und Corona – Mai 2020
Ein Besuch im Biergarten während Corona ist ab heute wieder möglich, da am 18. Mai die Biergärten wieder öffnen dürfen. Das heißt nicht, dass die Pandemie vorbei ist, sondern lediglich, dass auf der Intensivstation Platz für dich ist. Klingt drastisch, ist aber so. Um den Biergarten mit Familie oder Freunden auch wirklich genießen zu können, achte weiterhin auf die geltenden Abstands-, Hygiene- und Sicherheitsregeln. Bitte beachte auch, dass in Biergärten weiterhin die Maskenpflicht gilt – nur am Sitzplatz darfst du die Maske ablegen.
Bei mir geht’s diese Woche auch zum ersten Mal wieder mit einem Freund in meinen geliebten Hirschgarten und vor lauter Vorfreude schreibe ich dir heute diesen Blogbeitrag mit meinen 10 Tipps für einen nachhaltigen Biergartenbesuch.
Nachhaltig in den Biergarten
Tipp 1 – Brotzeit
In Biergärten musst du die Getränke kaufen. Die eigene Brotzeit darfst du mitbringen. Bereite diese vorab mit saisonalen und regionalen Bio-Lebensmitteln vor. Meine Klassiker sind selbst gemachter Obadza, Kartoffelsalat und ein Bund Radieschen. Diese packe ich für den Transport in meine Edelstahldosen.
Tipp 2 – Besteck
Für die Brotzeit nehme ich auch Besteck mit. Besonders jetzt ist es mir lieber das saubere Besteck aus dem Rucksack oder Picknickkoffer zu ziehen als dafür extra Schlange stehen zu müssen. Und mal ehrlich, das bisschen Besteck pro Person ist nicht schwer. Damit die Messer nichts aufschlitzen und ich alles dreckige Besteck auch wieder gut mit nach Hause nehmen kann, packe ich auch das in eine Box. Hierfür eignet sich auch eine alte Plastikbox, in die ich persönlich zwar kein Essen mehr transportieren würde, die aber dafür ihren Zwecke einer Box noch erfüllt.
Tipp 3 – Salz und Pfeffer
Für Zero Waste im Biergarten bietet sich an auch Salz und Pfeffer selber mitzubringen. Biergärten haben sonst nur die kleinen Mini-Päckchen und ob die die derzeit an der Kasse im Körbchen zum reingreifen überhaupt anbieten, wage ich zu bezweifeln. Nimm kleine Salz- und Pfefferstreuer mit, um am Tisch dann nachwürzen zu können.
Tipp 4 – Tischdecke
Normaler Weise für mich kein Muss aber derzeit schon: eine Tischdecke. Sonst reicht es ja die bappigen Kastanienblüten mit der Hand vom Tisch zu fegen. Aber derzeit ist es doch hygienischer, wenn ich nicht direkt auf den Tisch lange, an dem andere vorher gegessen und gesabbert haben. Darum nehme ich eine waschbare Tischdecke und einen Jutebeutel nur dafür mit. Die Tischdecke falte anschließend ich mit der Unterseite nach innen wieder zusammen und packe sie für den Heimweg in ihren Jutebeutel. Beides wandert anschließend mit sonstiger Dreckwäsche in die Waschmaschine.
Tipp 5 – Servietten
Gleiches gilt für Stoffservietten, die ich für alle mitnehme. Ich habe ein paar selber genähte, die sonst an Silvester auf der Festtafel liegen. Jetzt sehen die auch mal Sommersonne!
Tipp 6 – Mass-Band
Auf der Wiesn wie wild die Masskrüge am Tisch durcheinander geben und aus irgendeinem Krug trinken? Das ist ja sowas von 2019… Im Biergarten machen wir das jetzt anders. Nimm dir irgendwas mit in den Biergarten, mit dem du deinen Masskrug markieren kannst. Ganz easy geht das mit dem Haargummi, den du eh um dein Handgelenk trägst. Um den Gummi und die tolle Idee werden dich alle am Tisch beneiden. Beeindrucke sie noch mehr, indem du zuhause jedem ein persönliches Bändchen bastelst, das sie die ganze Saison im Biergarten während Corona benutzen können. Wer weiß, vielleicht sogar irgendwann wieder auf der Wiesn?
Obacht, Couchpotato! Wir saßen jetzt alle viel zuhause und haben Mitte Mai noch nicht die übliche Gardasee-Wochenendausflug-Bräune, mit der wir sonst im Frühling stolz durch den Viktualienmarkt flanieren. Denk an deine nachhaltige Sonnencreme!
Tipp 8 – Mückenspray
Gemütlich an der Isar sitzen und sich auf den lauen Sommerabend freuen? Nicht ohne Mückenspray… Wenn du jetzt eh zuhause rumlummerst, dann kannst du die Zeit nutzen, um mit meiner Anleitung dein nachhaltiges Mückenspray selber zu machen.
Tipp 9 – Radl fahren
Nutze wenn möglich das Rad und trotz allem die Öffentlichen. Nachhaltig in den Biergarten und dann mit dem SUV vorfahren ist weder gut für die Umwelt noch für deine Biergarten-Mass. Trinken und Autofahren geht garnicht. Und wenn du im Biergarten nur Wasser bestellst, dann kannst du gleich auf dem Balkon bleiben. 😉
Tipp 10 – Hinterlasse deinen Tisch sauber
Sei umsichtig und fair! Hinterlasse deinen Tisch sauberer als du ihn vorgefunden hast. Nimm deinen Müll, sollte welcher angefallen sein, selber wieder mit und lass die Bedienungen nicht deinen Krempel aufräumen. Solltest du derzeit überhaupt irgendwo bedient werden, dann ist das ein mega Service, den du entsprechend wertschätzen musst. Bring deine Krüge, wenn erlaubt, auch selber zur Pfandrückgabe oder der Spülstation.
Wie gehst du nachhaltig in den Biergarten?
Solltest du Tipps von mir im Biergarten umsetzen, poste ein Foto/Story davon und markiere mit mit @aufdiehand.blog darauf!
Ich freue mich auch über deine „nachhaltig in den Biergarten Tipps“!
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Heute schreibt meine Freundin Lisana, die wunderbare Bloggerin von Wilde Gartenküche, für euch einen Beitrag für den Zero Waste Garten. Sie hat in diesem Beitrag sieben Tipps für einen müllfreien Garten für euch zusammen getragen und zeigt mit ihren fabelhaften Fotos, wie sie das in ihrem wilden Garten umsetzt. Ein plastikfreier Garten – die Tipps gelten freilich auch für den Balkon – ist mit natürlichen Materialien und ein paar Tricks möglich. Regelmäßig hole ich mir Tipps auf ihrem Blog und ihrem Instagram-Kanal.
Viel Freude mit Lisanas Beitrag!
1. Verwende was du hast und wenn du kaufst, achte auf Qualität
Die erste „goldene Regel“ vom Zero Waste Gardening ist, verwende was du hast und vermeide beim Neukauf unnötige Verpackungen. Ich habe zum Beispiel die alte Schaufel von meinem Vater mit hässlichem Plastikgriff. Ich könnte mir eine neue und schönere mit Holzgriff kaufen aber ich verwende diese erst einmal bis sie kaputt ist. Wenn du Werkzeug und Material kaufst, achte auf die Qualität, auch wenn es vielleicht im ersten Moment teurer erscheint, du hast viel länger etwas davon.
Bestes Beispiel sind auch die Plastiktöpfe vom Baumarkt, in denen man oft die Jungpflänzchen bekommt. Hier der Tipp: Die Pflänzchen direkt in einer Bio-Gärtnerei oder dem Wochenmarkt kaufen, denn die werden dort oft ohne Plastiktöpfchen verkauft, in sogenannten „Erdpresstöpfchen“, eben nur aus Erde.
Bestenfalls macht man die Anzucht selber. Da das allerdings nicht immer klappt oder man nicht das gewünschte Saatgut bekommt, kann man beim Einkauf der Pflänzchen darauf achten Müll zu vermeiden. Es gibt allerdings immer wieder mal Pflanzen, die man vielleicht in der Gärtnerei nicht findet und nur im Gartencenter oder als Geschenk bekommt. Dann würde ich diese Töpfe einfach aufheben und für die Anzucht immer wieder verwenden.
2. Mach deine Anzuchttöpfchen selber
Als Anzuchttöpfchen braucht man sich keine extra Anzuchttöpfchen kaufen, sondern kann sich diese ganz einfach selber machen. Wieder aus Material, das man schön wiederverwerten kann, wie altes Zeitungspapier, Klopapierrollen oder eben aussortierte Plastiktöpfchen. Oder man hat, so wie ich, noch eine Menge Tontöpfchen von der Oma, die schon so richtig schön „alt“ aussehen. Seit diesem Jahr habe ich auch eine Erdpresse mit der ich die Erdpresstöpfchen selber machen kann. Die muss man sich einmal kaufen aber dann hat man sie lange Zeit und kann sie auch mit Gartenfreunden teilen.
3. Gartenerde muss nicht aus dem Sack kommen
Die gute Gartenerde muss man nicht im Baumarkt in Plastiksäcken kaufen, sondern man kann sich einen eigenen Kompost anlegen. Wer dafür keinen Platz hat, kann sich bei einigen Landwirten oder Gärtnereien Erde abholen, sowie bei ausgewählten Wertstoffhöfen, die den Biomüll zu Kompost verarbeiten – in Wannen oder gleich auf den Anhänger laden.
Genauso ist es mit natürlichem Dünger sowie Pferdemist, den man sich beim Bauern des Vertrauens abholen kann. Hierbei ist wichtig, dass ihr darauf achtet, dass die Tiere nicht mit fiesen Medikamenten behandelt worden sind und das Futter bestmöglich biologisch war damit ihr keine Rückstände im Boden habt.
4. Eigenes Saatgut gewinnen und tauschen:
Beim Saatgutkauf ist es wichtig auf die Qualität zu achten, verwende im besten Fall Biosaatgut und alte robuste Sorten, die samenfest sind. Das bedeutet, dass du aus den Pflanzen wieder eigenes Saatgut gewinnen kannst. Ich sammle auch jedes Jahr von meinen Lieblingspflanzen das Saatgut und bewahre somit die alten Saaten. Dadurch muss ich nicht jedes Jahr alle Saaten neu kaufen und spare damit ebenfalls Verpackungsmüll. Es gibt auch einige Möglichkeiten aus z.B. Zeitungspapier eigene Saatguttütchen zu basteln, ich verwende meine jedes Jahr wieder oder sammle sie in kleinen Gläschen.
5. Pflanzstäbchen aus Holzschnitt
Eines der wichtigsten Hilfsmittel bei der Anzucht sind die Beschriftungen, den wenn man das nicht genau festhält, weiß man hinterher nicht mehr was man wo gepflanzt hat. Mich haben die handelsüblichen Plastikstäbchen immer gestört. Vor ein paar Jahren bin ich dann im Internet über die schöne Lösung dieser Holzstäbchen gestoßen und bin seitdem begeistert davon. Sie sehen nicht nur hübsch aus, sondern sind auch komplett plastikfrei.
6. Rankwerk aus Holzschnitt
Ebenfalls aus dem Baumschnitt im Frühjahr baue ich mir ein Rankwerk für Bohnen und Erbsen, die ich einfach in die Erde stecke und miteinander verwebe. Auch als Stützen für Tomaten eignen sich die Stöcke, man braucht also keine Gestelle kaufen und spart damit Material und Kosten.
7. Hochbeete und Minibeete Upcycling
Super schön lassen sich auch alte Zinkwannen oder auch Holzkisten bepflanzen. Die eignen sich nicht nur für Terrasse und Balkon, sondern sind auch mit Salat und Kräutern bepflanzt ein tolles Geschenk.
Aus alten Paletten haben meine Schwester und ich Hochbeete gebaut, das funktioniert wunderbar und man muss dafür kein neues Holz kaufen. Fragt einfach bei Firmen an oder auch übers Internet, es gibt immer wieder alte Paletten, die aussortiert werden.
Über Lisana:
Lisana hat einen eigenen Garten und zaubert aus ihrer Ernte leckere Rezepte. Auf ihrem Blog Wilde Gartenküche teilt sie nicht nur die Rezepte, sondern auch nachhaltige Tipps, beispielsweise für Tischdeko oder eine Bauanleitungen für eine Freiluft-Palettenküche. Es geht um den Spaß am Hände dreckig machen, Kochen und einfach mal Ausprobieren!
Ich wünsche euch viel Freude beim Gärtnern! Schaut unbedingt auf Lisanas Blog Wilde Gartenküche und ihrem Instagram Kanal vorbei!
Liebe Grüße,
Apfelessig selber machen ist ganz einfach! Vor allem weil sich der Apfelessig von alleine macht. Du brauchst dafür nur Äpfel, noch besser die Reste vom Kuchenbacken, Kompott einkochen oder Fallobst, das nicht hübsch ist. Dazu hast nur Wasser und Zucker, gelegentlich bisschen rühren und zwei Wochen warten.
Apfelessig selber machen: die Zutaten
Die Schalen und den Butzen von 6 großen Äpfeln (alternativ 3 ganze Äpfel)
1 Esslöffel Zucker
0,75 Liter Wasser
Apfelessig selber machen: Anleitung
Wäsche und schäle deine Äpfel.
Gib die Schalen in ein großes Glas, beispielsweise ein Vorratsglas mit großer Öffnung, in das ein Liter passt.
Schneide deine Äpfel und gebe die Butzen ebenfalls ins Glas.
Gebe einen Esslöffel Zucker darauf und übergieße alles mit dem frischen Wasser.
Rühre mit einem sauberen Löffel alles einmal gut um.
Nun spannst du ein Tuch mithilfe eines wiederverwendeten Haushaltsgummi über die Öffnung und lässt das Glas bei Zimmertemperatur stehen.
Rühre die Mischung in den folgenden Tagen immer wieder um. Immer wenn du daran denkst und mindestens zwei Mal am Tag.
Nach ein paar Tagen beginnt es zu blubbern und ein alkoholischer Geruch entsteht.
Rühre ab jetzt einmal täglich um.
Erst wenn keine Bläschen mehr aufsteigen und die Mischung nicht mehr nach Alkohol, sondern sauer riecht, hast du Essig. Probiere deine Mischung gelegentlich.
Wenn nichts mehr blubbert, kannst du abfüllen. Gebe deinen Essig hierfür durch ein mit einem Tuch ausgekleidetes Sieb und fülle vorsichtig in sterilisierte Flaschen ab.
Stelle die Flaschen an einen dunklen Ort bei Zimmertemperatur oder sogar gern auch etwas kühler.
Um auf Nummer sicher zu gehen, empfehle ich dir die Flächen zunächst einmal am Tag zu öffnen. Nicht, dass doch noch was blubbert und es die Flasche zerreißt. Aber das hörst du dann, ob es zischt oder leise ploppt. Wenn das aufhört, kannst du die Flaschen verschlossen lassen.
Der Essig ist zunächst trüb. Nach einiger Reifezeit setzt sich das Trübe allerdings ab und der Essig wird klar.
Wenn er trüb ist, ist er fertig.
Tipp:
Apfelessig selber machen – wieso dann nicht auch was bisschen aufwenigeres ausprobieren? Mit den Äpfeln kannst du zum Beispiel Apfelkompott selber machen.
Getrocknete Tomaten selber machen ist ganz einfach. Ich mache das im Sommer immer dann, wenn ich auf meinem Balkon eine tolle Ernte habe und garnicht alle gleich essen kann. Somit ist dieses Rezept ein tolles Rezept gegen Lebensmittelverschwendung.
Getrocknete Tomaten selber machen – Welche Tomaten sind geeignet?
Alle Tomaten sind dafür geeignet. Am liebsten mag ich allerdings Cocktailtomaten. Da ist das Verhältnis von Schale, Samen, Saft und Fruchtfleisch spitze für getrocknete Tomaten. Solltest du welche haben, die besonders viele Samen haben, kannst du sie auch vorher raus kratzen und zum Kochen verwenden und nur das Fruchtfleisch in der Schale trocknen. Zwar etwas aufwendiger aber auch die Schale kannst du wegmachen. Diese kannst du allerdings auch weiter verarbeiten: An der Luft trocknen lassen, mit grobem Salz mischen und in eine Mühle geben. So hast du das ganze Jahr ein leckeres Sommer-Salz!
Aber du kannst ganz einfach getrocknete Tomaten selber machen, in dem du sie einfach so lässt wie sie sind.
Zutaten für getrocknete Tomaten:
Alle Mengen nach Gefühl und Geschmack.
Reife Tomaten
Rosmarin (frisch oder getrocknet)
Basilikum (frischer Basilikum)
Salz
Pfeffer
Olivenöl
Knoblauch
Messerspitze Zimt
Zubereitung:
Tomaten waschen und halbieren.
Mit der Schnittfläche nach oben auf ein Blech geben.
Mit Rosmarin und Basilikum bestreuen.
Nach Geschmack Salzen und Pfeffern.
Bei 110°C drei bis vier Stunden trocknen lassen. Dauer ist abhängig von der Größe und Feuchtigkeit der Tomaten.
Gelegentlich die Klappe öffnen und nach den Tomaten sehen. Sie sollten noch weich und labbrig sein aber trocken anzufassen.
Abkühlen lassen.
Währenddessen Gläser und Deckel mit kochendem Wasser übergießen und sterilisieren.
Knoblauch schälen und in feine Scheiben schneiden.
Tomaten mit Knoblauch, pro Glas einer Prise Rosmarin, Oregano und einer Messerspitze Zimt in die Gläser schichten.
Mit Olivenöl auffüllen.
Verschließen und an einem dunklen Ort lagern.
Mehrere Monate haltbar.
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Dieser Artikel über nachhaltiger Gärtnern ist ein Beitrag zur #plasticfreejuly Aktion von Auf die Hand, die dieses Jahr von einigen plastikfrei-, Zero Waste-, Garten-, DIY-Blogs, -Instagramerinnen, – Youtubern gemeinsam gestaltet wird. Die Beiträge aller Teilnehmer*innen findest du in dieser Auflistung. Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen dieses Beitrags!
Aline – Auf die Hand
Plastikfrei, nachhaltig und bienenfreundlich gärtnern – das ist Anja von @wilde_freude_muenchen sehr wichtig. Die Journalistin veranstaltet Kräuterführungen im Münchner Süden, bei denen Zero Waste auch ein Thema ist. Heute schreibt sie darüber, warum die Brennnessel ihre grüne Heldin ist, wie ihr Basilikum endlos vermehren könnt und wie Maulwürfe uns beim plastikfreien Garteln helfen …
Gartencenter: Plastic Wondernland statt Naturoase
Wer in einen xbeliebigen Gartengroßmarkt geht, um sich fürs Pflanzen auf dem Balkon oder auf dem eigenen Stückchen Erde auszustatten, der findet sich normalerweise eher in einem “Plastic Wonderland” als in einer Naturoase wieder: Erde, Dünger, und natürlich die Pflanzen selber: alles ohne Plastik nicht zu haben – ganz zu schweigen von den Dekoartikeln. Vom Plastikrehkitz bis zum Plastikgartenzwerg ist hier viel geboten, was seltsam riecht und Weichmacher ausdünstet, unserem Planeten Hunderte von Jahren erhalten bleibt – und dann zu Mikroplastik zerfällt.
Auf einem Münchner Friedhof habe ich einmal dieses Foto gemacht, wo die Müllberge bald größer als die Gräber waren:
Gruselig, was vom liebevoll gemeinten Blumenschmuck übrig bleibt! Auch beim Gärtnern ist eben jede Menge Plastik im Spiel.
Plastikfreie Erde für den Garten
Wer keine plastikverpackte Erde kaufen möchte, die schlimmstenfalls auch noch einen Torfanteil hat, kann sich anders helfen: Am besten schon vorsorglich im frühen Frühjahr mit Eimer und Schaufel losziehen und Maulwurfshügel abtragen! Das stört den Maulwurf selbstverständlich nicht, und diese Erde, die aus tieferen Erdschichten stammt, ist krümelfein und oft mit deutlich weniger Samen durchsetzt als die Erde auf der Oberfläche. Seit Jahrhunderten schwören Gärtner auf diese extrafeine Erde! Wer einen eigenen Kompost hat, kann sich auch dort bedienen – auch Schrebergartenfreunde geben oft gerne Erde ab, die von Umbauarbeiten übrig geblieben ist. Kompost ist wirklich eine ganz kostbare Ressource und alles andere als Müll! Gut beschrieben finde ich das Verfahren in dem Buch “Kompostieren!” von Martina Kolarek, erschienen im Eugen Ulmer Verlag. Ein Komposthaufen ist auch das Beste gegen ausgelaugte und erschöpfte Böden, die immer unfruchtbarer werden.
Plastikfreier Dünger
Das Gartencenter bietet da Unmengen von Düngern in – natürlich – Plastikgebinden zum einmaligen Gebrauch. Aber das geht auch ganz anders! Der Klassiker ist hier eine zwei Wochen gärende Brennnesseljauche. Die Herstellung ist simpel: Mit Handschuhen und Gartenschere die drei oberen Blattpaare von Brennnesseln abschneiden, bis man einen halben Eimer voll hat. Dann Wasser drauf gießen und zwei Wochen gären lassen, einmal am Tag umrühren. Nach zwei Wochen wird die Jauche mit Wasser verdünnt, wie der konventionelle Dünger auch. Fertig! Der Geruch ist nicht besonders “vornehm”, aber diese Jauche regt das Wachstum an und verstärkt auch die Zellwände der Pflanzen durch die Kieselsäure. Das bewirkt, dass die Pflanzen gesünder und widerstandsfähiger sind gegen sogenannte “Schädlinge”, die sich von Pflanzensaft ernähren. Es gibt auch sogenannte Gründüngungspflanzen: zB die zart violett blühende Phacelie, die auch Büschelschön oder Bienenfreund heißt. Sie ist einjährig und reichert den Boden mit Stickstoff an, und ihre Wurzeln filtern noch giftige Nitrate aus dem Boden. Außerdem machen ihre Blüten viele Bienen und Hummeln mit ihrem sehr großen Nektargehalt satt! Ich persönlich kaufe das Saatgut in einem kleinen Pappkarton von Bingenheimer Saatgut, weil dort gentechnischfrei und ohne Pestizide gearbeitet wird.
Tipps um Plastiktöpfe zu vermeiden
Was die Plastiktöpfe betrifft, in denen die meisten Pflanzen stecken, halte ich es so: Ich kaufe vor allem in kleinen Familienbetrieben ein, die ihre Pflanzen ohne Pestizide aufziehen. Dort lasse ich die Töpfe entweder gleich da (und stelle die Pflanzen zum Transport in Obstkisten), oder aber ich gebe die Töpfe beim nächsten Einkauf zurück. Plastiktöpfe haben einen Vorteil: In ihnen hält sich das Wasser wesentlich länger als im Tontopf, und das spart natürlich eine wertvolle Ressource. Und sie haben deutlich weniger Gewicht, was zB auf dem Balkon wichtig sein kann. Und ja, sie sind frostfest! Das kann ein Argument dafür sein, Plastiktöpfe vorzuziehen und sie einfach ein Leben lang zu behalten. Ich selber mag Ton und Terrakotta sehr gerne und habe meine Töpfe fast alle über das Nachbarschaftsforum nebenan.de günstig kaufen können. Auch Flohmärkte sind da eine gute Adresse! Und es kann witzig sein, andere Gefäße wie Vasen/Teekannen etc zu bepflanzen – wenn man es denn irgendwie schafft, ein Loch für den Wasserabzug zu bohren …
Plastikfrei an Pflanzen kommen
Tja, und wie kommt man nun möglichst plastikfrei an die Pflanzen selbst? Die Methode für Ungeduldige: Freunde ansprechen, die einen Garten haben. Gerade in Schrebergärten, in denen auch Gemüse angebaut wird, “wandern” oft mehr Blumen ins Gemüsebeet, als es den Gärtnern lieb ist. Ich erinnere mich noch an eine Nachbarin, die mir freudig Arme voller herrlicher Ringelblumenpflanzen schenkte, weil die ihr Kohlrabibeet gekapert hatten. Sie war froh, ich war happy – und die Ringelblumen landeten nicht auf ihrem Kompost, sondern durften bei mir bis in den Winter hinein blühen! Ein anderer lieber Freund hat mir eine kleine anfangs unscheinbare Pflanze geschenkt: eine Nachtkerze, Monate später Tag für Tag neue leuchtend gelbe Blüten erzeugte, die sich immer in der Abenddämmerung öffneten und die Nachtfalter anzog. Überhaupt kann man aus Gesprächen mit passionierten Gärtnern wahnsinnig viel lernen! Jeder Garten ist eine eigene Welt mit eigenem Wissen – erobert euch diese Welt, das macht echt Spaß! Die Methode für etwas Geduldige: Stecklinge!
Viele Pflanzen könnt ihr mit Stecklingen herrlich unkompliziert vermehren, zB schneidet ein kleines Zweiglein von einem gesunden Basilikum ab, steckt ihn in ein Glas Wasser, wartet ein paar Tage – und schon habt ihr eine neue Pflanze! Das geht auch bei vielen Blumen: Mehrere meiner Fetthennen, die vor allem für die Bienen im Herbst Nektar liefern, stammen von Stecklingen. Die Methode für geduldige Gemüter mit langem Atem: Macht lange, schöne Spaziergänge. Schaut euch genau an, was zu euern Füßen wächst. Und was da so an unscheinbaren Samenkapseln entsteht, oft schon ab Ende Juni – nehmt eine Papiertüte und eine Schere mit und sammelt Samenkapseln (nein, nicht im “Rollgriff”, sondern eher zurückhaltend – die Pflanze soll ja an ihrem Originalstandort auch noch wachsen). Akeleien und Ringelblumen, Kornblumen und Knoblauchsrauke, und und und – die Vielfalt ist riesig, und jeder Spaziergang ist interessanter mit ein klein wenig “Beute”. die man nach Hause bringt. Bewahrt die Samen kühl, luftig und vor allem dunkel auf. Sät sie ab März auf dem Fensterbrett aus, gießt sie jeden Tag vorsichtig (ein Keimling ist nichts ohne tägliches Gießen!) – und staunt, was so passiert. Besonders schön finde ich es ja, auf dem Balkon oder im Garten eigene Kräuter anzuziehen – damit spart man sich die oft doppelt verpackten (nicht mehr allzu frischen) Kräuterstängelchen und auch eine Menge Geld. Schnittlauch zB ist schier unkaputtbar, winterhart, und seine Blüten erzeugen auch für die Bienen Nektar.
Was tun gegen die “Schädlinge”?
Was aber tun, wenn die ersten “Schädlinge” eure Lieblinge anbohren und annagen? Die Gartencenter reagieren auf diese Sorgen mit vielen, vielen Regalmetern voller (plastikverpackter) Mittel – aber auch da gibt es einiges, was euch weiteren Plastikmüll erspart. Heuer haben wir zB eindeutig ein “Blattlausjahr”, und das sieht man auch auf meinem Bienenbalkon. Seufz! Ich habe daraufhin Brennnesselblätter gesammelt und sie nicht wie bei der Jauche zwei Wochen, sondern nur 24 Stunden in Wasser ziehen lassen. Dann müffelt es auch nicht, aber Ameisensäure und Histamin aus der Brennnessel gehen in das Wasser über. Nach 24 Stunden abseihen und die Blattober- und Unterseiten der Pflanzen mit dem Sud besprühen, am besten eine Woche lang jeden Tag. Das kann helfen, besonders wenn der Befall noch nicht so stark ist. Bei meiner völlig “verlausten” Fetthenne habe ich die Viecher unter der Dusche abgespritzt. Eine Lauge aus Schmierseife verstopft die Atemorgane der Blattläuse und vernichtet sie auch, ohne dass die Pflanze dabei stirbt.
Eine besonders elegante Methode ist es auch, wenn ihr Besuch von den natürlichen Fressfeinden der Blattläuse bekommt: Die Marienkäferlarven sehen zwar echt etwas gruselig aus (finde ich), aber sie ernähren sich hauptsächlich von Blattläusen. Yess! Falls ihr euch nicht über einen Spontanbesuch dieser Tiere freuen könnt, gibt es auch die Möglichkeit, sie zu kaufen. Gegen Mehltau auf den Blättern hilft übrigens eine simple Mischung aus Milch und Wasser im Verhältnis 1 : 10. Ich hab es am Habichtskraut ausprobiert und war begeistert. Einfach täglich Blätter oben und unten besprühen.
Was aber tun gegen den schleimigen Alptraum vieler Gärtner? Muss man wirklich Schneckenkorn einsetzen, das auch die Bienen und andere Insekten vergiftet? Ich persönlich möchte solche Mittel wirklich nicht einsetzen. Allerdings sind Nacktschnecken tatsächlich eine Plage… Dummerweise sondern die Tiere so viel zähen Schleim ab (igitt), dass sie sogar für Vögel kaum schluckbar sind, auch Igel scheuen vor den braunen Biestern meist zurück. Weinbergschnecken hingegen sind nicht nur geschützt (und haben wunderschöne Häuser), sie sollen auch (angeblich) das Eigelege der Nacktschnecken fressen. Ob das so wirklich stimmt, ist umstritten. Aber es gibt auch Tiere, die ganz eindeutige Fressfeinde der Schleimer sind: Dazu gehören die Blindschleichen, die gar keine Schlangen sind, sondern zu den Echsen gehören. Sie ernähren sich von Regenwürmern (schade) und von Nacktschneckenn (Juchuh!!). Blindschleichen sind zum Glück gar nicht mal so selten, und man kann es ihnen im Garten gemütlich machen, indem man Totholzstapel anlegt, in denen sie sich gerne aufhalten. Auch die Larven der sowieso wunderschönen Glühwürmchen fressen – erstaunlicherweise – Nacktschnecken. Leider werden diese leuchtenden Insekten immer seltener.
Umgang mit Wasser
Ich bemühe mich außerdem, mit der Ressource Wasser im Garten vorsichtig umzugehen. Im Garten meiner Mutter mulche ich an vielen Stellen mit Rasenschnitt, der sehr kostbar ist, um das Mikroklima auf der obersten Bodenschicht gesund zu halten und damit so wenig Wasser wie möglich verdunstet. Regenwasser wird in zwei großen Tonnen und in einer Zisterne unterm Haus aufgefangen. Und der Rasen wird sich selbst überlassen und nie gegossen. Dafür ist Wasser wirklich zu schade.
Wildpflanzen nutzen als Wildgemüse
Die Brennnesseln im Garten meiner Mutter dürfen übrigens wachsen, wie sie wollen: Denn Dutzende Schmetterlingsarten sind auf diese Pflanze angewiesen, um dort ihre Eier abzulegen. Die Raupen, die daraus entstehen, futtern ausschließlich Brennnesseln und sterben lieber, als etwas anderes zu probieren. Natürlich nicht, weil sie so zickig sind, sondern weil sich hier Fauna und Flora in Jahrmillionen einander angepasst haben … Außerdem nutze ich die Brennnessel teilweise auch als Wildgemüse. Wildpflanzen sind “Einzelkämpfer” und haben in Jahrmillionen wunderbare Stoffe entwickelt, sie sie zu einem wahren Superfood machen – ohne Verpackung aus Aluminium und Plastik, das nicht recycelt werden kann. Nur ein einziges Beispiel: 100 Gramm Kopfsalat enthalten 13 mg Vitamin C. Die gleiche Menge Brennnessel dagegen liefern uns ganze 333 mg Vitamin C!
Dieser Artikel “plastikfreier Garten” ist ein Beitrag zur #plasticfreejuly Aktion von Auf die Hand, die dieses Jahr von einigen plastikfrei-, Zero Waste-, Garten-, DIY-Blogs, -Instagramerinnen, – Youtubern gemeinsam gestaltet wird. Die Beiträge aller Teilnehmer*innen findest du in dieser Auflistung. Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen dieses Beitrags!
Aline – Auf die Hand
5 TIPPS FÜR EINEN PLASTIKFREIEN GARTEN #GreenGardeningChallenge
Ökologisches Gärtnern bedeutet in erster Linie umweltbewusst zu handeln. Dazu gehört auch der Plastikverbrauch. Er ist in den letzten Jahrzehnten rasant gestiegen. Unsere Meere sind bereits massiv verschmutzt, Tiere müssen leiden und sterben und auch wir Menschen bekommen es durch das gesundheitsschädigende Mikroplastik zu spüren. Deswegen haben wir, die „The Green Challengers”, in unserer #GreenGardeningChallenge den nächsten Beitrag dem PLASTIC FREE JULY #plasticfreejuly gewidmet. Bloggerfreundin Aline vom Blog „Auf die Hand“ hat zu einer Bloggeraktion aufgerufen, die wir gerne mit dem Thema „Plastikfreier Garten“ bereichern möchten.
FÜNF TIPPS FÜR EINEN PLASTIKFREIEN GARTEN
1. Keine Pflanzen im Plastiktopf kaufen!
Jedes Jahr verführen Blumen, Obst- und Gemüsepflanzen das Herz des Gärtners. Neue Pflanzen in Plastiktöpfen zu kaufen ist jedoch nicht nachhaltig. Die besten Alternative ist die eigene (Bio-)Aufzucht. Frühbeete, Fensterbänke, Gewächshäuser sind die besten Orte. Zum Einsatz dürfen bereits erworbene Plastiktöpfe kommen. Alternativ bieten sich kleine Tontöpfe, Eierverpackungen oder auch leere Toilettenrollen in zwei Hälften geschnitten für die Samenzöglinge an. Wer nicht selbst sähen möchte, kann Ausschau nach einer Baumschule halten, die die Plastiktöpfe zurücknimmt und wiederverwendet. Der Kauf von Wurzelware ohne Plastikverpackung ist auch eine Variante.
2.Verzicht auf Blumenerde in Plastiksäcken!
Abfall wird zu Gold: Der gute alte Kompost verwertet organischen Müll und bringt ihn wieder zu seinem Geburtsort, der Erde, zurück. Wer keinen eigenen Garten oder dort wenig Platz hat, kann es auch mit einer Wurmkiste für den Innengebrauch versuchen. Das Ergebnis ist erstaunlich gut und für Plastikgegner und Zero-Waste-Anhänger gleichermaßen interessant.
3. Dünger in Plastikflaschen weglassen!
Dünger kann man einfach selbst machen: Brennesseln, Eierschalen, Dung, Kaffeesatz oder Holzasche sind wirkungsvolle, natürliche Zaubermittel für prachtvolle Blüten und reichliche Ernten. Toller Nebeneffekt: Man spart neben Plastik auch Geld, denn ein richtig guter Dünger ist nicht preiswert.
4. Pflanzgefäße, Gießkanne & co nicht aus Plastik anschaffen!
Töpfe, Blumenkästen, Hochbeete, Gießkannen und andere Helferlein sollten niemals als Plastik sein. Bessere Materialien sind Ton, Stein, Zink oder Holz. Sie haben zwar höhere Anschaffungskosten aber Plastik hält aufgrund von Sonne oder Frost oftmals nicht lange. Es wird porös und bricht leicht. Ein Besuch auf dem Flohmarkt lohnt sich übrigens: Zinkwannen, Emaileeimeer & co lassen sich im Nu in Pflanzgefäße mit individueller Note umwandeln.
5. Gartengeräte aus Plastik leihen, teilen, 2nd Hand und reparieren!
Es gibt eine ganze Menge Gartengeräte, von Gartenschlauch bis Motorsäge, deren Hauptbestandteile aus Plastik bestehen. Nach einigen Jahren müssen diese Geräte dann oft moderneren Modellen weichen. Voll funktionstüchtig stehen sie nur noch im Schuppen rum oder werden entsorgt. Die umweltfreundliche Alternative ist es, Geräte auszuleihen, sich die Nutzung mit dem Nachbarn/Freunden zu teilen oder ein Blick in Richtung Second Hand zu wagen. Kaputte Geräte sollten selbstverständlich zur Reparatur gebracht werden und nicht sofort durch einen Neukauf ersetzt werden.
Dieser Artikel zum plastikfrei Grillen ist ein Beitrag zur #plasticfreejuly Aktion von Auf die Hand, die dieses Jahr von einigen plastikfrei-, Zero Waste-, Garten-, DIY-Blogs, -Instagramerinnen, – Youtubern gemeinsam gestaltet wird. Die Beiträge aller Teilnehmer*innen findest du in dieser Auflistung. Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen dieses Beitrags!
Aline – Auf die Hand
Lisana hat einen eigenen Garten und zaubert aus ihrer Ernte leckere Rezepte. Auf ihrem Blog Wilde Gartenküche teilt sie nicht nur die Rezepte, sondern auch nachhaltige Tipps, beispielsweise für Tischdeko oder eine Bauanleitungen für eine Freiluft-Palettenküche. Auf meinem Blog hat sie bereits einen Gastbeitrag über plastikfreies Gärtnern geschrieben.
Plastikfrei Grillen: Lisanas Tipps für ein müllfreies Kochen am offenen Feuer
Gerade wenn es jetzt so schön sommerlich ist, trifft man sich oft spontan mit Freunden im Garten oder am See zum Grillen. Ich kenne das noch so: Man fährt noch schnell zum Supermarkt und kauft eingeschweißte Würstel, Grillfleisch, fertige Kräuterbutter und Kartoffelsalat in der Plastikschale. Dazu kommen noch Getränke aus der Kühlung, die oft auch in Plastikflaschen daherkommen. Meist noch eine Aluschale für‘s Grillgut, Grillanzünder und die Grillkohle, die gerade angeboten wird.
So hatte ich vor einigen Jahren, mit 16, ein Schlüsselerlebnis als ich mit meiner Mädls-Punkband und ihren Freunden spontan an der Isar beim Grillen war und ich ihren hitzigen Diskussionen über Umweltschutz und Nachhaltigkeit gelauscht habe. Als wir dann gingen, nahm ich nochmal einen Blick über meine Schultern und war entsetzt! Die gleichen Leute, die bis eben noch so über Umweltschutz debattiert hatten, haben ein Schlachtfeld aus Dosenbier, Plastikbesteck, Plastikverpackungen und Einweggrill hinterlassen. So darf Grillen nicht aussehen, auch wenn man keine Zeit hat, um groß etwas vorzubereiten.
Als ich mich dazu entschieden hatte ein Kochbuch über das Grillen zu schreiben, kam ich sehr schnell auf das Thema Grillen ohne Alufolie und Plastik. Meine Freundin und Arbeitskollegin Aline hat auf ihrem Blog „Auf die Hand“ zum Plasticfree July aufgerufen und ich wollte mich mit einem Beitrag zum nachhaltigen Grillen beteiligen. Den ganzen Juli findet ihr unter dem #plasticfreejulyblogger viele Beiträge über das plastikfreie Leben. Hier also meine Tipps für ein nachhaltiges Grillen.
Oft wird mir die Frage gestellt, wie man mit Zero Waste oder plastikfrei Leben anfangen kann. Nun gibt es da keinen allgemein gültigen Erfolgskurs aber zuerst zu gucken, was individuell anfällt, um darauf dann mit nachhaltigen Handlungen zu reagieren, ist ein praktischer Anfang. Diese Aktion kann dir helfen Plastik zu vermeiden: #plasticfreejuly.
Plastik vermeiden mit #plasticfreejuly
Wie der Name schon sagt, findet die Aktion den ganzen Juli lang statt.
Konsumiere ganz normal wie bisher und hebe aber deinen gesamten Plastikmüll auf – daheim, unterwegs, in der Arbeit.
Fortgeschrittene können einen Monat lang versuchen Einwegplastik komplett zu meiden.
Am Ende des Monats kannst du somit sehen, wie viel du angesammelt hast und vor allem was. So kannst du dein individuelles Konsumverhalten am Ende des Monats ganz einfach analysieren. Im nächsten Schritt kommt die Recherche nach Alternativen zu den mülllastigsten Produkten. Hier kann dir mein Blog weiterhelfen.
Übrigens: Es gibt bei dieser Challenge keinen Gewinner, das ist eher als Herausforderung zu sehen.
Blogger-Aktion auf AUF DIE HAND zu #plasticfreejuly
Da sich der Inhalt hier auf meinem Blog ohnehin um Müllvermeidung dreht, will euch während #plasticfreejuly dieses Jahr zusätzlich zeigen, wie vielfältig die nachhaltige Community ist und wie jeder von uns auf unterschiedliche Weise seinen Teil zu einer nachhaltigeren Welt beitragen kann.
Und darum habe ich befreundete BloggerInnen, YouTuber, SchülerInnen und Unternehmen gefragt, ob sie sich an meiner #plasticfreejuly Aktion beteiligen wollen. Im Juli werde ich auf AUF DIE HAND Artikel aller Beteiligten posten und die Aktion auf Instagram und Facebook begleiten. Jede*r von uns hat für dich einen Beitrag verfasst, der ein plastikfrei- oder zero waste Thema behandelt. Somit bekommt du nicht nur tolle Tipps und Einblicke, außerdem kannst du täglich neue Blogs/Social Media mit Mehrwert entdecken.
Die Themen der verschiedenen Autor*innen, Youtuber, Instagramer*innen und Aktivist*innen kannst du im Juli auf meinem Blog entdecken. In Gastbeiträgen widmen wir uns gemeinsam dem Thema Plastik vermeiden und geben Tipps und Einblicke in unseren Alltag. Damit wollen wir dir zeigen, wie unterschiedlich die Möglichkeiten sind Plastik zu vermeiden und dass jede*r von uns eine andere Herangehensweise haben kann.
Ich freue mich sehr auf die Aktion und bedanke mich jetzt schon bei all den tollen Menschen, die meiner Einladung zu meiner #plasticfreejuly Aktion gefolgt sind.
Endlich blüht der Senf! Mit dem Projekt Senfbiene tragen wir bei zu “Rettet die Bienen”.
Manch eine*r mag sich jetzt fragen, was das mit Zero Waste zu tun hat, dass ich mich über die Senfblüte freue… Doch ja, es hängt zusammen!
Münchner Kindl Senf setzt sich ein für den Erhalt der Artenvielfalt
In Teilzeit blogge ich hier auf AUF DIE HAND und gebe Vorträge sowie Workshops, die zweite Hälfte arbeite ich bei Münchner Kindl Senf und was ich da so mache, kannst du auf dem Münchner Kindl Instagram Account verfolgen.
Ich freue mich ganz besonders, dass nun der Senf blüht, weil wir nun seit einem Jahr unser Projekt Senfbiene planen und es endlich soweit ist. Dass in diesem Jahr außerdem der Volksbegehren “Rettet die Bienen” in Bayern so erfolgreich war, freut mich umso mehr!
Projekt Senfbiene in kurz: Die für die Herstellung benötigten Senfkörner bekommen wir von Kramerbräu Senfsaaten und Öle GmbH. Auf den betriebseigenen Feldern in Pfaffenhofen an der Ilm wachsen die Senfkörner. Nun möchten wir ganz gezielt Bienen ans Feld stellen, denn die Senfpflanze ist auf die Bestäubungsleistung der Bienen angewiesen. Gleichzeitig bietet der Senf den Bienen Nahrung, vor allem nachdem die Rapsblüte vorbei ist. Dadurch trägt die Senfpflanze zur Rettung der Bienen bei.
Rettet die Bienen – nicht nur die Honigbiene, sondern alle Insekten
Die Honigbiene hat eine starke Lobby hinter sich: den Imker. Sie ist Platzhalter für Wildbienen, Schmetterlinge und Insekten, deren Erhalt so wichtig ist. Die Rohstoffe von Münchner Kindl Senf sind 100% Bio und somit wird auf den 72 Hektar, die für uns angebaut werden, kein Chemie-Dreck gespritzt. Nicht nur die Honigbienen fühlen sich also auf dem Acker wohl, auch die anderen Insekten können dort überleben.
Vom Bienenhof Pausch werden diese Woche Bienenkästen auf das Senffeld aufgestellt und fortan betreut. Die Bestäubungsleistung der Bienen fördert ein gleichmäßiges Abblühen und kann locker 30% mehr Ertrag bringen.
Fortgang des Projekts Senfbiene
Ende Mai waren wir am Feld und haben uns die kleinen Senfpflänzchen angeguckt, nebenan die Mini-Sonnenblumen, die die Bienen später zur Blüte auch anfliegen werden. Hier kannst du den Zwischenbericht bei Münchner Kindl nachlesen, den ich geschrieben habe.
Und nächste Woche sind wir wieder vor Ort, stellen eine Infotafel auf und laden sie Presse, sowie einige Blogger zu dem Event auf dem Feld ein.
Auf social media kannst du das Projekt mit dem Hashtag #senfbiene verfolgen.
Bienen würden Bio kaufen!
Ich teile meine beruflichen Inhalte ausnahmsweise auch hier, da wir mit dem Projekt viele Nachahmer gewinnen wollen. „Nachher sind die Landwirte begeistert, weil der Ertrag steigt!“, berichtet Albrecht Pausch. Im Ortsvergleich sei der Ertrag genial, sodass ein solches Projekt, wie wir es mit den Bienen nun anstreben, ein Multiplikator für andere sein kann. Als weiterer positiver Nebeneffekt sei zu vermerken, dass die Biene bei der Bekämpfung von Schädlingen nützlich ist, vor allem da in der Biolandwirtschaft nicht gegen Schädlinge gespritzt wird. Während der Blüte sinkt der Schädlingsbefall dank der Biene, da sie beispielsweise den Rapsglanzkäfer durch ihr Gewicht auf der Pflanze aus der Blüte schüttelt, fügt Helga Pausch hinzu.
Mir ist wichtig zu zeigen, dass es viele Wege gibt ein nachhaltigeres Leben zu führen. Dazu gehört für mich zu einem ganz großen Teil auch die Ernährung: Nur mit ökologisch angebauten Bio-Produkten retten wir die Bienen/Insekten. Wenn die Lebensmittel dann auch noch saisonal und aus der Region sind, dann gehört das zu einer Zero Waste Ernährung ohne lange Transportwege.
Im Juni blüht auf vielen eher kargen Wiesen Kamille. Als ich letztes Jahr über die Theresienwiese geradelt bin, wo in München jährlich im Herbst das Oktoberfest stattfindet, war ich total überrascht von dem intensiven Duft der dort blühenden Kamille. Die Blüten habe ich mir näher angeschaut und beschlossen am Tag drauf mit einem großen Glas wieder zu kommen und welche zu pflücken.
Foto: Dominik Benz
Merkmale der echten Kamille
Es gibt Pflanzen, die der echten Kamille ähnlich sehen. Eine genaue Betrachtung ist also wichtig, wenn du sicher gehen willst, dass es sich um die Heilpflanze handelt.
Weiße Blüte
Typischer aromatischer und kräftiger Kamillenduft
Blütezeit etwa Mai bis September
bis etwa 50 cm hoch oder kleiner
Reich verzweigte Stängel
Zum Ende der Blüte hängen die weißen Zungenblüten nach unten
Der Blütenboden ist bei der Echten Kamille kegelförmig nach oben gewölbt (und nicht glatt und rund)
Meist an einem kargen Standort in der vollen Sonne
Ernte der Kamille
Kamille kannst du per Hand ernten und benötigst kein Werkzeug dafür.
Gepflückt wird sie, wenn sie voll aufgeblüht ist, dann ist der Gehalt an ötherischem Öl am höchsten. Pflücke bestenfalls Mittag an einem trockenen und warmen Tag wenn die Blüte voll geöffnet ist.
Brauchst nicht zaghaft auswählen: Es bilden sich immer neue Blütenköpfe und je mehr abgeschnitten wird, desto mehr kommt nach.
Kamille trocknen und lagern
Gerade wenn du Kamille nicht im eigenen Garten pflückst, sondern auf einer Wiese, empfehle ich dir die Blüten gleich mit klarem Wasser zu waschen. Schüttle sie anschließend vorsichtig aus.
Spätestens wenige Stunden nach dem Pflücken solltest du mit dem Trocknen beginnen. Lege sie dafür auf ein mit Zeitungspapier ausgelegten Backblech oder Tablett locker (nicht übereinander) aus und lege sie an einen warmen Platz. Wenn der Ort nicht windstill ist, solltest du ein feines Netz drüber legen. Je nach Menge und Witterung sind die Blüten nach ein bis zwei Tagen trocken. Prüfe, ob noch Feuchtigkeit im Blütenboden ist. Wenn alles ordentlich trocken ist, kannst du deine Kamille in ein luftdicht verschlossenes Gefäß geben und dunkel lagern.
Kamille verwenden
Die Echte Kamille mische ich in meine selbstgemachten Kräutertees oder trinke puren Kamillentee bei Erkältungen oder Halsschmerzen. Bei schnupfen inhaliere ich mische dafür Kamille mit Salbeiblättern. Manche verarbreiten die Blüten zu Tinkturen und Cremes, für Haarspülungen für blondes Haar und zur Seifenherstellung. Ich gebe auch gerne ein paar Blüten in die Badewanne oder verschenke Badesalz mit getrockneten Blüten.
Wie immer bei selbstgemachter Kosmetik ist Vorsicht geboten und auf Allergien zu achten. Die Linderung von Symptomen mit Heilpflanzen ersetzt keinen Arztbesuch. Geh zum (Haut-)Arzt, wenn du krank bist!