Essen to go im eigenen Glas-Behälter holen

Es ist der erste Januar. Im Kühlschrank sind Gurken und Ketchup. Reste von der Silvestersause gibt’s nicht, genau die richtige Menge gekocht, alles aufgegessen.

Anstatt zu verhungern und Essen zu bestellen, dass von jemandem per Auto oder Fahrrad, vor allem bei der Kälte, geliefert wird, packe ich mir eine größere Glasschüssel mit Deckel und gehe ums Eck zum asiatischen Imbiss.

Denn hier ist es kein Problem an der Theke zu bestellen und die Schüssel dort rüberzureichen und auffüllen zu lassen. Keine Rückfrage, kein irritierter Blick, keine Gemotze, kein Kommentar. Bloß ein freundliches Lächeln, die Schüssel wird gefüllt und ich sitze eine Minute später auf meiner Couch mit dampfendem Reis mit Gemüse.

Besonders dann, wenn Essen to go planbar ist, ist es unglaublich einfach keinen Müll zu machen. Kein Alu, kein Styropor, kein Plastik. Garnichts.

Auch wenn es dann mal nicht Zuhause konsumiert wird: nimm Geschirr mit und fertig. In meiner Handtasche habe ich immer ein kleines Etui mit Campingbesteck.

Kork-Geldbeutel second hand über ebayKleinanzeigen gekauft 

Was interessiert euch mein neuer Geldbeutel, könnte man meinen. Meint man auch. 🙂 

Warum ich diesen Blogeintrag schreibe, liegt zum einen am Material. Zum anderen an dem “Laden”: ebayKleinanzeigen. 
Kork

Kork ist ein natürliches und nachwachsendes Material, das außerdem sehr robust ist. Der Geldbeutel kommt ohne Plastik aus und ließe sich im Prinzip, nach Entfernung des Innenfutters und des Reißverschluss kompostieren.
EbayKleinanzeigen 

Warum die ebayKleinanzeigen für einen müllfreien Konsum so praktisch sind:
Wenn etwas nicht mehr reperabel ist und die Anschaffung eines Ersatzes notwendig scheint, dann stellt sich meist heraus, dass es nicht sofort und unmittelbar ausgetauscht werden muss. Das allein ist schonmal eine schöne Erkenntnis.

Falls man dann feststellt, dass man ohne einen Ersatz eigentlich auch ganz gut leben kann, braucht auf einmal gar nichts mehr gekauft werden.

Falls aber doch, hat man auch die Zeit sich second hand danach umzusehen. Zielstrebiger als auf dem Flohmarkt und zu jeder Tages-, Nacht- und Jahreszeit lässt sich das prima auf ebayKleinanzeigen machen.

Der dort gesuchte und hoffentlich gefundene Gegenstand wurde nicht extra “für mich” hergestellt.

Im Gegenteil, hier möchte jemand etwas loswerden, dass er nicht braucht.

Oft ist es unbenutzt.

Außerdem immer günstiger als im Handel.

Besonders durch die Umkreis-Suche spart man den Versand und die Verpackung ein. Und wenn doch etwas verschickt wird, lässt sich um minimalistische plastikfrei Verpackung bitten.

Müllfreier Badezimmer-Reisebeutel 

Auf Reisen verwende ich die selben Produkte wie sonst Zuhause. Ich fülle sie lediglich in kleinere Gläschen um.

Was habe ich dabei und wie transportiere ich meinen Kram?

Als Duschgel und Shampoo benutze ich feste Seifen. Die kleinen Seifenreste sammle ich in selbstgemachten Seifensäckchen, upcycled aus einem alten Jutebeutel, und nehme diese mit.

Mein Gesicht wasche ich mir mit Honig. Den fülle ich in ein kleines Marmeladengläschen um.

Zum Eincremen verwende ich auf Gesicht und Körper Kokosöl, auch in einem Gläschen.

Zum Abschminken verwende ich Olivenöl. Da mir mal das gesamte Olivenöl im Täschchen ausgelaufen ist, verwende ich unterwegs Kokosöl mit selbstgemachten Abschminktüchern, upcycled aus einem Microfasertuch. Funktioniert genauso.

Die Abschminktücher nehme ich natürlich mit heim und wasche sie dort.

So auch das Stofftaschentuch, upcycled aus einem alten Bettlaken.

Meine Zahnbürste ist aus Bambus.

Seit einem Zwischenfall im Campingurlaub mit geschmolzender Zahnpasta, weil selbstgemacht aus Kokosöl, habe ich mir im OHNE in München verpackungsfreie Zahnpasta-Tabs gekauft. Diese werden zerbissen und dann ganz normal geschrubbt. Sie schmecken nach Minze aber nicht nach künstlichem Kaugummi.

Falls ich länger weg bin, passe ich die Mengen an den Bedarf an und nehme auch meinen Rasierhobel mit.

Sexy Thema: Holz-Klobürste

Besonders leicht ist es beim Wechsel zu Zero Waste/plastikfrei, wenn Dinge ohnehin aufgebraucht und/oder ausgetauscht werden müssen und es eine nachhaltige Alternative gibt. 

So ist es bei der Klobürste. Juhu!

Hölzerne Bürsten gibt es auf manchen Handwerker-Märkten, beim Bürstenmacher oder online. Fündig geworden bin ich bei waschbaer.de, doch gibt es hier keinen Halter. Bei Amazon schon, Nachteil: ist halt aber Amazon und das Produkt kommt eingeschweißt in Plastikfolie und mit zwei Gummis, die sofort reißen. Wozu? Werde diese Frage dem Verkäufer noch stellen und berichten, falls er antwortet.

Zum Produkt: Ja, es ist halt eine Klobürste 🙂 Sie besteht aus Holz mit natürlichen Borsten.

Der Halter setzt sich zusammen aus einer Aufhängung aus Holz und einer kleinen Terracotta-Schale, wie bei Pflanzenuntersetzer, und ist leicht zu reinigen.

Wird die Klobürste ausgetauscht, kann die alte in den Kompost und muss nicht im Restmüll landen.

Feste Seife = beste Seife 

Feste Seifen zu verwenden ist einer der einfachsten Schritte hin zu weniger Müll und weniger Plastik.

Flüssige Seifen, Duschgels und Shampoos sind immer in Plastikflaschen, seltener in Nachfüllbeutel, die zwar weniger aber dennoch Müll machen.

Die festen Seifen hingegen kommen mit wenig, wenn nicht sogar völlig ohne Verpackung aus.

Gewohnt sind einige vielleicht die Verwendung von fester Seife zum Hände waschen, doch zum Duschen wird sie nicht verwendet. Wieso eigentlich nicht? Weil die Werbung für Duschgels mir erzählt, dass zarte, gepflegte Haut mit betörendem Duft einzig und allein mit ihren bunten Produkten zu erreichen ist? Und glänzendes, kraftvolles Haar ohne Frizz nur mit Wundermitteln aus der Tube zu stylen sei?

Das ist Quatsch! 😄

Wie auch bei der enormen Wahl der gängigen Produkte gibt es die Qual der Wahl auch bei festen Seifen. Es kann somit auch wie bei diesen Produkten einige Versuche brauchen, bis du eine Seife findest, die zu dir passt, dessen Duft dir gefällt oder die deine Haut verträgt. Probiere dich durch das große Naturkosmetik-Sortiment! Schnupperte dich durch die Kosmetikabteilung von Bio- und unverpackt-Läden und hab Spaß am Ausprobieren!

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Gemüsebrühe-Paste selber machen 

Gemüsebrühe kennen die Meisten nur als trockenes Pulver oder als Würfel (macht aber Müll). Doch die wenigsten nehmen sich die Zeit eine echte Suppe mit echtem und frischem Gemüse zu kochen. Obwohl das ganz einfach ist, dauert nur länger.

Eine Option wie frisches Gemüse verarbeitet werden kann und es trotzdem nicht dauert bis die Suppe auf den Tisch kommt, die gibt es!

Hierfür muss nur einmal geschnippelt und gemixt werden und schon steht eine selbstgemachte Gemüsebrühe-Paste griffbereit im Kühlschrank.

Dafür brauchst du (für ein 500 ml Glas):

1 mittlere Stange Lauch

1/2 Sellerie

2 Karotten

3 Knoblauchzehen

2 Zwiebeln

Kräuter nach Wahl (nehme Schnittlauch, Petersilie und etwas Kurkuma)

5 Esslöffel grobes Salz (Meersalz oder Steinsalz)
Alles wird gewaschen, wenn nötig geschält und klein geschnippelt.

Etwa eine handvoll nach und nach in eine Schüssel geben und pürieren.

Jetzt das Salz unterrühren und eine halbe Stunde ziehen lassen.

Anschließend alles nochmal fein pürieren.

Das Schraubglas, das etwa 500 ml fasst, und den Deckel auskochen und dann mit der Paste füllen. Abkühlen lassen und anschließend im Kühlschrank aufbewahren.

Das Salz konserviert das Gemüse relativ lange. Ein halbes Jahr auf jeden Fall, länger hat der Vorrat bisher bei mir nicht ausgereicht. Ich weiß also nicht wie lange es tatsächlich haltbar wäre. Aber wie bei allem gilt: riechen und im Zweifel probieren und entscheiden ob noch geht. 😉

Wie du die Paste dosierst, ist deinem Geschmack überlassen.

Ich nehme etwa einen Esslöffel pro Liter.

Wenn ich noch anderes Gemüse rein gebe, dann manchmal auch weniger.

Mal so,mal so 🙂

Du kannst selbstverständlich auch anderes Gemüse zur Paste verarbeiten. Nur sollten es nicht zu wässrige Sorten sein, weil die Paste sonst so pampt und sich wahrscheinlich weniger lange hält.

Da eh alles klein gemacht wird, muss es auch kein hübsches Gemüse sein. Auch muss nicht unbedingt alles geschält werden, Karotten zum Beispiel.

Geschirrspüler-Pulver selber machen 

Spülmaschinen-Tabs sind garnicht mal so günstig und die Inhaltsstoffe sind häufig auf Erdölbasis.

Dabei soll es doch nur Wasser enthärten und vor allem Fett und Speisereste lösen.

Deutlich günstiger und ohne Chemiekeule geht das mit selbstgemischtem Pulver, dessen Zutaten lose oder zumindest in Pappe verpackt gekauft werden können.
Dafür brauchst du:

100 g Natron

100 g Soda

100 g Zitronensäure

⚠️ Achtung auf Augen und Schleimhäute beim Umgang mit Zitronensäure.

100 g Spülmaschinen-Salz

Gib alles in ein großes Schraubglas und schüttle die Pulver gut durch.

⚠️ Aufwirbelung nicht einatmen.

Anstatt des üblichen Tabs gibst du einen Teelöffel des Pulvers in das Fach deiner Spülmaschine.

Achte darauf, dass Salz und Klarspüler in der Maschine ist. Anstatt des klassischen Klarspülers kannst du auch einfachen Tafelessig verwenden. Der Essig-Geruch ist nicht bemerkbar.

Weiterlesen auf Auf die Hand:

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Kräutersalz vom Balkon

Fertig gemischte Kräutersalz-Produkte aus dem Supermarkt sind meist nichts anderes als viel Salz, oft mit für die Gesundheit bedenkliche Rieselhilfen damit nichts klumpt, und ein ganz klein wenig trockenes Kräuterpulver. Und das für übertrieben viel Geld für Salz in Plastikdöschen.

Mit frischen Kräutern und einem fifty/fifty Mischverhältnis schmeckt das eigene Kräutersalz viel intensiver.
Je mehr Salz, desto länger hält sich die Mischung. Deine Kräuter vom Balkon kannst du also gut mit Salz konservieren.

Bei der Auswahl deiner Kräuter sind keine Grenzen gesetzt. Für das Salz eignet sich grobkörniges Meersalz oder rohes Steinsalz.

Die geernteten Kräuter werden zunächst getrocknet. Hierfür reicht es sie für ein paar Tage als loses Bündel an einen trockenen, luftigen Ort zu hängen oder zu legen.
Größere Blätter sollten gemahlen, zerbröselt oder gemörsert werden.

Nimm ein Schraubglas und befülle die Hälfte mit deinen Kräutern.
Gib nach und nach Salz dazu, schüttle alles gut durch bis du dein gewünschtes Mischverhältnis erreicht hast.

Ingwersirup selber machen

Schmeckt warm und kalt – als Tee oder Limonade!

Zutaten:

200g frischer Ingwer

500 ml Wasser

250g Brauner Zucker

2 Zitronen

Zubereitung:

Wasser in einem kleinen Topf erhitzen.

Ingwer in handliche Stücke brechen und mithilfe eines kleinen Löffels schälen.

Ingwer in Scheiben schneiden und diese im Topf für 20 bis 25 Minuten bei geschlossenem Deckel leicht köcheln.

Anschließend durch ein Küchentuch abseihen und Ingwerwasser zurück in den Topf geben.

Zitronen auspressen und Saft zum Ingwerwasser geben.

Zucker unter Rühren im Wasser auflösen.

Kurz aufkochen lassen.

Sollte die Konsistenz noch zu wässrig sein, eventuell noch ein paar Minuten köcheln lassen.

Den heißen Sirup mithilfe eines Trichters vorsichtig in eine 500ml-Glasflasche füllen und sofort verschließen.

Abkühlen lassen.

 

Für einen Ingwertee ca. 2 – 4 cl des Sirups in einer Tasse mit heißem Wasser aufgießen.

Für eine Ingwerlimonade in einem Glas mit Sprudelwasser auffüllen.

Ingwerlimonade eigenet sich mit Gin und einer Gurkenscheibe auch für London Mule. 😉

 

Die Zitronenschalen kannst du für einen selbst gemachten Allzweckreiniger verwenden.

Kurkuma-Zahnpasta selber machen

Eine Zahnpasta mit Inhaltsstoffen, die nicht essbar sind? Das muss nicht sein. Und der übliche Abfall durch die Tube auch nicht.

Hier ist ein Rezept, dass nicht nur aus natürlichen Zutaten besteht, sondern auch noch die Zähne aufhellt.
Du brauchst:

2 Esslöffel Natron

3 Esslöffel Kokosöl

1 Messerspitze Kurkumapulver

Gib alle Zutaten in eine kleine Schüssel und verrühre alles zu einer glatten Masse.

Natron schmeckt salzig. Es sollte feinkörnig sein. Falls es das nicht ist, zerreibe es mit einem Mörser. Es dient als Schleifstoff und soll die Zähne etwas aufhellen. Außerdem soll es gut gegen Karies sein.

Kokosöl schmeckt nur unaufdringlich nach Kokos. Es ist antibakteriell, antifungal und antiviral. Sollte es zum Verrühren zu fest sein, wärme die Schüssel für ein paar Minuten in deiner Handfläche. Achte darauf, dass es Bio-Kokosöl ist.

Das Kurkumapulver schmeckt pur etwas herb. Allerdings verschwindet der Geschmack gemischt mit den anderen Zutaten. Vorsicht, Kurkuma färbt schnell mal die Kleidung, vor allem in Kombination mit dem Öl. Also wirklich auf Mamas Erziehung hören und übers Waschbecken! Die Zähne färbt es allerdings nicht, im Gegenteil, es hat eine aufhellende Wirkung.

 

Anwendung:
Mit einem Löffel, sauberem Finger oder gleich mit der Bürste eine nussgroße Menge in den Mund nehmen und wie immer bürsten.
Die Paste wird nicht schäumen und salzig schmecken.
Anschließend mit Wasser ausspülen.

 

Zahnpasta mit Minze geht auch.

Schonmal über eine Zahnbürste aus Holz nachgedacht?