Weltweit setzen User mit dem Hashtag #whomademyclothes während der Fashion Revolution Week vom 24. bis zum 30. April in dem sozialen Medien ein Zeichen gegen fast fashion.
Eines der wenigen neu gekauften Teile in meinem Schrank: ein weißes Shirt von Enna (enna-naturmode.com)
Besonders die weltweite Selfie-Kampagne trägt diesen hashtag, in der Menschen ihre Kleidung auf links tragen und das Label zeigen.
Die Aktion fordert mehr Transparenz entlang der globalen Lieferketten mit dem Ziel die Arbeitsbedingungen der Menschen zu verbessern, die die Kleidungsstücke produzieren.
Welche schrecklichen Auswirkungen der globale Klamottenkonsum haben kann, wurde den Käufern durch die Berichterstattung über den Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza bei Bangladesch am 24. April 2013 gezeigt, bei dem 1134 Menschen starben. In Erinnerung an dieses Ereignis ist der 24. April fashion revolution day und somit der Start für die fashion revolution week, während der auf die schlechten Arbeitsbedingungen und die Missstände in der Mode- und Textilindustrie aufmerksam gemacht wird.
Katastrophale Arbeitsbedingungen
Neben den furchtbaren Arbeitsbedingungen in Bangladesch, Pakistan, Sri Lanka, Indien, China und vielen weiteren Ländern, ist dort auch der bauliche Zustand der Fabriken katastrophal. In den maroden und baufälligen Gebäuden arbeiten die Menschen für einen Hungerlohn, leben teilweise an ihrem Arbeitsplatz auf engstem Raum, sind hoher Chemie-Belastung durch die Textilien ausgesetzt, atmen ständig die feinen Fasern ein und es kommt nicht selten zu Einstürzen und Bränden.
Gewaltige Umweltschäden
Größtenteils stammt Kleidung aus Asien und bei der Produktion fehlt der Umweltschutz. Die Umweltschäden sind enorm: Seen, Flüsse und das Meer sind mit Giftstoffen der Textilfabriken verschmutzt. In Böden und Pflanzen reichern sich die Chemikalien an. Dadurch gelangen die Gifte selbstverständlich in das Trinkwasser und in die Nahrungskette.
Puls erklärt in diesem Video die Probleme durch fast fashion:
https://www.facebook.com/plugins/video.php?href=https%3A%2F%2Fwww.facebook.com%2FPULS%2Fvideos%2F10154516586110686%2F&show_text=0&width=400
Was kann ich tun und wie shoppe ich nachhaltig?
Mein Selfie rettet nicht die Welt, schon klar.
Doch ich kann mit meinem Konsumverhalten einen Einfluss auf die Bedingungen haben, besser gesagt: Wir können das.
Zunächst stellt sich die Frage, ob ich tatsächlich alle paar Monate, Wochen, Tage ein neues Outfit brauche. Das ständige Shoppen gehen und alle drei Monate neue fast fashion Kollektionen gehen Hand in Hand. Vor allem unnütz sind die cheepen und mangelhaften Kleidungsstücke, die ohnehin nur wenige Male tragen und waschen aushalten.
Wie in allen Bereichen stellen sich folgende Fragen:
- Brauche ich das wirklich?
- Brauche ich es jetzt?
- Kann ich eine ökologische Version finden?
- Tut es auch ein Second Hand Stück?
Flohmärkte und Apps wie Kleiderkreisel bieten eine enorme Auswahl an individuellen Einzelteilen aber vor allem auch ganz normale neuwertige Produkte. Klar bleibt es auch second hand das selbe Produkt, doch wird es nur einmal hergestellt, etikettiert, verpackt und transportiert. Außerdem ist es deutlich günstiger und mit dem “In der Nähe”-Filter der Apps, kann das Produkt direkt abgeholt werden.
Beim Selbermachen kann beim Kauf des Stoffs und der Wolle auch auf Qualität geachtet werden und bei der Anschaffung wirklich neuer Sachen, da gibt es immer mehr Unternehmen, die transparent, möglichst lokal und fair arbeiten.
Zu guter Letzt: Auf Kleidung gibt man Acht, Löcher werden geflickt, Knöpfe wieder angenäht, Schuhe repariert der Schuster, Kleidung umändern kann der Schneider.
Das hat wirklich Style!
<3