Grün&Gloria München stellt in diesem Beitrag drei Münchner Blogs vor, “von denen alle Nachhaltigkeits-Fans gehört haben sollten”.
Und – ich bin ganz überrascht – Auf die Hand ist einer davon!
Vielen herzlichen Dank für die liebenswürdige Vorstellung meines Blogs!
Es freut mich sehr auf diesem Wege livelifegreen und Grünes Element kennenzulernen!
Danke
Meine dunkle und bunte Wäsche wasche ich mit Efeu oder Kastanien. Für weiße Wäsche ist das allerdings nicht geeignet, da sie sich verfärben könnte oder mit der Zeit zumindest einen Grauschleier bekommen würde.
Auf Smarticular bin ich durch den Tipp einer Freundin auf das Ökologische Waschpulver aus eigener Herstellung gestoßen und habe es erstmal so gemacht, wie es drin steht. Für das harte Münchner Wasser habe ich das Mischverhältnis etwas angepasst.
⚠Beim Umgang mit Zitronensäure immer vorsichtig sein und nichts in die Augen und Schleimhäute kommen lassen.
⚠ Aufwirbelung der feinen Zutaten vermeiden.
⚠ Aufwirbelung nicht einatmen.
In ein großes Schraubglas folgende Zutaten geben:
50 g geraspelte Kernseife (mit einer Küchenreibe fein reiben)
50 g Spülmaschinensalz (ich nehme das feine von Domol)
75 g Waschsoda-Pulver
75 g Natron
75 g Zitronensäure
Schraubglas schließen und gut schütteln.
Für eine Trommel weiße Wäsche einen Esslöffel in das Waschmittelfach geben.
Optional: Für Duft ätherische Öle ins Fach dazu tropfen. Nicht vorher ins Schraubglas, da Flüssigkeit zu einer vorzeitigen Reaktion mit der Zitronensäure führt und die Waschwirkung mindert. Achte darauf, dass du die Öle verträgst und sie für das Grundwasser unbedenklich sind.
⚠ Nicht für tierische Fasern wie Wolle und Seide geeignet.
Hartnäckige Flecken behandle ich mit etwas Wasser, Kernseife und einer alten Zahnbürste vor.
Mein Waschpulver hat bei dem letzten Glas nach einer Weile das Klumpen angefangen und das Pulver wurde ziemlich hart. Um das diesmal zu vermeiden, habe ich einen Esslöffel Reis in einem Stoffsäckchen dazu gegeben.
Jährlich wird der Weltüberlastungstag berechnet. Der Tag benennt das Datum eines Jahres, an dem die Menschen alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht haben, die die Erde innerhalb eines Jahres regenerieren kann.
Das heißt: Wenn die Menschen durch Überfischung, Zerstörung der Wälder u.ä. die ökologischen Ressourcen aufgebraucht haben, die die Natur in einem Jahr regenerieren kann und mehr Emissionen in die Atmosphäre abgegeben werden als Wälder wieder in frische Luft umwandeln können, dann ist Earth Overshoot Day.
Das Schlimme daran: Jedes Jahr ist dieser Termin früher im Jahr.
Was hat das mit mir zu tun?
Laut WWF beträgt die Biokapazität der Erde pro Jahr 1,7 Globale Hektar pro Person.
Die aktuell gängige Lebensweise führt allerdings dazu, dass jeder Mensch im Schnitt allerdings 3,3 Globale Hektar pro Jahr verbraucht.
Dieser Verbrauch heißt auch ökologischer Fußabdruck (wie der berechnet wird und Infos dazu hier). Und dass der möglichst gering sein sollte, das lernen junge Kinder hier schon in der Schule. Wie hoch dein persönlicher ökologischer Fußabdruck ist, kannst du mit dem Footprint Calculator berechnen.
Wenn der ökologische Fußabdruck hoch ist, dann heißt das, dass Ressourcenbestände abgebaut werden und sich Kohlendioxid in der Atmosphäre ansammelt. Soviel ist eigentlich jedem klar. Wenn natürliche und regenerierbare Bestände zudem überschritten werden, dann bedeutet das unweigerlich, dass auf die nicht regenerierbaren Reserven der Erde zurückgegriffen wird, die über Millionen Jahre angelegt wurden.
Was kann ich tun, um meinen ökologischen Fußabdruck zu verinngern?
Ernährung
Werde Besseresser. Ernähre dich hauptsächlich von Gemüse, Getreide und Obst und reduziere/vermeide tierische Produkte. Denn durch die Produktion von Fleisch und Tierprodukten fallen viele Treibhausgase an. Außerdem ist der Wasserverbrauch durch die Produktion der pflanzlichen Nahrung für die Tiere enorm hoch. Auch die Verarbeitung des geschlachteten Tieres, die Reinigung der Schlachthöfe, die Herstellung der Verpackung, der Transport und die Lagerung verbrauchen viel Energie und Ressourcen.
Bei Fleisch und Gemüse ist es ratsam regionale Produkte zu wählen, bestenfalls vom Bauern-/Wochenmarkt. Auch bio und saisonal sind zwei Kriterien, die bei nachhaltiger Ernährung eine Rolle spielen sollten. Bio, da aus ökologischer Landwirtschaft, und saisonal, da dann für das Wachstum der Pflanze keine Treibhäuser beheizt werden müssen.
Kaufe nicht mehr als du brauchst und verwende Reste gleich am nächsten Tag. Lebensmittelverschwendung zu vermeiden spart nicht nur Ressourcen und Müll, sondern auch Geld.
Trinke vor allem Leitungswasser. In Deutschland hat es eine sehr gute Qualität, was von gekauftem Mineralwasser nicht zu sagen ist. Studien zufolge verbraucht Mineralwasser bis zur Bereitstellung bis zu 1.000- mal mehr Energie als Leitungswasser und ein Liter Leitungswasser statt Mineralwasser pro Tag spart im Jahr ganze 70 kg Kohlenstodioxid (vgl. 123 praxisnahe Umwelttipps, S. 23).
Einkaufen
Bestenfalls hast du einen Unverpackt-Laden in der Nähe. Auf dieser Karte findest du Unverpackt- und Verpackungsreduzierte-Läden in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Zum Einkaufen immer mindestens einen Jutebeutel mitnehmen.
Auch wenn kein Bauernmarkt und Unverpackt-Laden in der Nähe ist, kannst du beim Einkauf auf (unnötige) Verpackung achten, Mehrweg(-Glas-)flaschen wählen, auf die Herkunft der Produkte achten, usw.
Bei Non-Food Produkten, gibt es oft Nachfüllpacks, die weniger Verpackung haben.
Bei Kleidung und Gegenständen stellt sich primär die Frage “Brauche ich das?”. Wenn ja, “Kann ich das alte reparieren?” und “Gibt es das Ding Second Hand?”. Und erst wenn “Nein”, dann sollte neu gekauft werden und das möglichst von nachhaltigen Unternehmen.
Biotonne und Recycling
Wenn in deinem Alltag überhaupt Müll anfallen, dann solltest du diese wenigstens recyceln oder kompostieren und nicht in den Restmüll werfen.
Organische Abfälle zerfallen nur unter richtigen Bedingungen und gehören im Garten in den Kompost oder in die Biotonne. Landen diese Abfälle in Mülldeponien, dann verrotten sie anstatt zu verfallen und dadurch entstehen Treibhausgase (rund 3% der Treibhausemissionen der EU, vgl. WWF)
Recycling ist nur bei Glas auch wirklich möglich. Alles andere ist Downcycling, da der Wertstoff nicht in gleichbleibender Qualität weiterverwendet werden kann. Ein augenöffnender Vortrag hierzu ist unter anderem der von Bea Johnson:
Energiesparen und Energiewende
Ein Umstieg auf nachhaltige Energien und die Energiewende ist in Deutschland zwar schon im Gange, doch muss hier noch einiges geschafft werden.
Mein ökologischer Fußabdruck geht vor allem durch den Energieverbrauch meiner Wohnung hoch. Altbau, Isolierung der Fenster geht so, Gasheizung, Gasboiler in der Dusche, kein Ökostrom, usw. Darum ist es umso wichtiger Strom, Gas und Wasser zu sparen und Geräte auszuschalten, statt auf Stand by zu lassen. Grundsätzlich sollten Geräte die Effizienzklasse A haben.
Bei dem Test zum ökologischen Fußabdruck ist auch das Fahren mit den Öffentlichen Teil der Befragung. Ich hab kein Auto, also stellt dich die Frage nicht wirklich. Dafür hab ich drei Fahrräder, eins bei meinen Eltern, eins im Keller und eins im Dauereinsatz.
Größeres Bewusstsein schaffen
Es gibt selbstverständlich viele weitere Methoden seinen ökologischen Fußabdruck zu verringern, doch vor allem muss in unserer Gesellschaft ein stärkeres Bewusstsein für dieses Thema geschaffen werden. Auch hierzu dient der Weltüberlastungstag/Earth Overshoot Day. Denn egal, ob das Datum im April, im Mai oder global am 2. August ist, dass es einen so benannten Tag gibt und dass das Datum immer früher im Jahr liegt, zeigt, dass wir mitten in einem massiven Umweltproblem leben und wir die Generation sind, die JETZT und täglich zu handeln hat.
Plastic free july und letzter Tag des Monats – es ist Zeit zu gucken was im Glas ist.
6, 43 Gramm
Was genau drin ist:
3 Strohhalme (einer fehlt – den hat die Bedienung schneller mitgenommen als ich gucken konnte)
eine Lebensmittelverpackung
ein Blasenpflaster mit Verpackung
ein Obstaufkleber
eine Folie, die unter einem Stück Kuchen klebte, den ich in einer mitgebrachten Tupper geholt habe. Hab vergessen den zu fotografieren, er war zu lecker!
auf dem Foto fehlt die Verpackung, die letztens beim Grillen angefallen ist (siehe post)
Erkenntnisse:
Schwer gefallen ist mir das selbstverständlich nicht, denn müllfrei und vor allem plastikfrei einzukaufen ist eh schon längst meine Routine.
Strohhalme sind das Schlimmste. Überall sind sie ungefragt drin und selbst die Bitte ihn wegzulassen funktioniert nicht immer. Ich werde in Zukunft erst sagen “Keinen Strohhalm bitte.” und dann bestellen, vielleicht funktioniert das besser.
Häufig reagieren Unternehmen sehr freundlich, wenn ich sie anschreibe/-spreche und als Kunde das unnötige Plastik hinterfrage. Das werde ich weiterhin machen, denn manche Cafés und (Online-)Shops haben daraufhin schon was geändert.
💚
Wie ist euer Plastikergebnis?
Ist es euch schwer gefallen?
Was waren eure Probleme?
Und was eure Erkenntnisse?
💚
Gegen unreine Haut muss es nicht immer die Chemie mit Mikroplastik zum Peelen sein. Natürliche Kosmetik kannst du selber herstellen und in meinen Zero Waste Workshops erfreut sich mein Rezept für eine Maske oder ein Peeling großer Beliebtheit.
Und jeder erfahrene Tollwood-Besucher weiß, dass er sich sowieso bei mindestens einem der etlichen Stände was zu Essen holen wird. Es ist also ein Kinderspiel sich vorzubereiten und Stoffservietten, Besteck, eine Brotzeitbox, einen Picknickteller oder ähnliches mitzubringen.
Auch ein Thermobecher oder ein großes Schraubglas für Smoothies machen Sinn. 🍹
Ohnehin wird beim Tollwoodfestival auf Nachhaltigkeit geachtet, alles Bio, viele Stände haben echte Teller mit echtem Besteck (2€ Pfand) und Stoffservietten bei Bedarf (1 € Pfand).
🎆
Andere haben allerdings Papierteller und -servietten und da kommt dann das Mitgebrachte ins Spiel. Auf dem Tollwood hatte ich noch nie Diskussionen oder verständnislose Blicke, wenn ich darum gebeten habe mir das Essen direkt und ohne Einwegzeugs “auf die Hand”/auf meine Teller usw. zu geben. 😍
Um nie wieder auf Plastiktüten oder sonstige Tragetaschen angewiesen zu sein, ist es sehr praktisch immer einen Beutel dabei zu haben.
Damit der nicht viel Platz in der Handtasche braucht, sich nichts verknotet oder an anderen Dingen hängen bleibt, falte ich den Beutel gleich nach Benutzung so wie in dem Video und stecke ihn zurück in die Handtasche oder den Rucksack.
Seit einigen Jahren gibt es die Initiative plastikfreier Juli, von der ich vir einiher Zeit bei Eco Boost zum ersten Mal gehört habe.
Das Ziel dieser Initiative ist, ein Bewusstsein für die gigantischen Mengen an Plastikmüll zu schaffen und als Konsequenz daraus vor allem den Verbrauch von Einweg-Plastik zu minimalisieren.
Wieso blogge ich dazu?
Klar, als Zero Waster lebe ich ja jeden Monat plastikfrei. Dennoch werde ich die plastic free july challenge mitmachen und hier dazu schreiben (mehr zur Challenge weiter unten).
Wieso ich müllfrei, vor allem plastikfrei leben möchte, hat einige Gründe:
Plastik wird nicht aus einem nachhaltigen Rohstoff hergestellt, konkret aus Erdöl.
Deswegen ist Plastik nicht per se schlecht. In vielen Bereichen macht es durchaus Sinn, in der Medizin beispielsweise. Doch besonders verarbeitet als Einweg-Plastik, das nur wenige Sekunden oder Minuten in Benutzung ist, ist es unfassbar schädlich. Vom Abbau, Herstellung bis zur Entsorgung.
Ja, es kann downcycelt werden, doch denken wir mal an das Rührstäbchen beim Kaffee zum Mitnehmen – umrühren, wegwerfen und zwar in den Restmüll. Da wird nix recycelt, sondern verbrannt oder andernorts in die Mülldeponie geworfen.
Plastik wird nicht abgebaut, sondern es zerfällt in kleine Bestandteile, sogenanntes Mikroplastik.
Als solches, erschreckender Weise aber auch als ganze Tüten, to go Becher/Besteck, Strohhalme usw. , landet es in der Umwelt. Wenn oft auch versehentlich, müllt es die Städte zu und verschmutzt die Natur.
Dort landet es auch in den Seen, Flüssen und letztendlich im Meer.
Selbstverständlich landet es also in der Nahrungskette und somit wieder bei uns. Tiere und Pflanzen sind betroffen.
Das sind keine neuen Infos und dennoch bleiben viele Konsumenten bei ihren alltäglichen Entscheidungen. Die Challenge ist somit eine Einstiegmöglichkeit in einen nachhaltigeren Lebensstil. Für “Fortgeschrittene” bietet sie die Möglichkeit den eigenen Konsum zu reflektieren und sich Details zu widmen, die noch zu optimieren sind.
Was ist nun die plastikfreier Juli Challenge?
Challenge ist vielmehr als Herausforderung als als Wettbewerb zu verstehen.
Es gibt keinen Gewinner außer dich selbst.
Versuche den ganzen Juli lang Plastik zu meiden. Für “Anfänger” vor allem Einweg-Plastik – take away Boxen, Einkaufstüten, to go Becher, Strohhalme, in Plastik verpackte Obst und Gemüse.
“Fortgeschritte” und richtig Motivierte können versuchen verpackungsfrei einzukaufen, auch Nudeln, Reis, Putzmittel, Produkte im Bad usw. In immer mehr Städten öffnen Unverpackt-Läden, die es sehr einfach machen Plastik einzusparen.
Alles Plastik, dass du nicht vermeiden konntest, sammelst du, schmeißt also kein Plastik weg, sondern bringst es heim.
Teile gerne mit einer Nachricht, einem Kommentar, einem Foto deine Erfahrung mit mir.
Auch ich werde meinen Plastikmüll im gesamten Juli sammeln und dann hier zeigen. Das wird sicher nicht viel, denn vieles ist schon zur Gewohnheit geworden.
Wie fange ich an plastikfrei zu leben?
Leitungswasser trinken und in eigene Flasche abfüllen
Jutebeutel gefaltet in der Tasche dabei haben und keine Plastiktüte brauchen
Eigene Verpackung für to go Produkte mitnehmen (Thermobecher, Brotdose, Boxen, Schraubgläser)
Set Besteck/Essstäbchen, einen Metallstrohhalm und eine Stoffserviette in die Tasche stecken
Verpackungsfrei einkaufen (geht für vieles auch ohne verpackungsfreiem Supermarkt)
Auf ungesunde Kosmetik mit Mikroplastik verzichten
Zahnbürste aus Bambus ausprobieren
Anfangen Dinge selber zu machen
Mit Oma und den Eltern reden und sie nach Hausmittelchen, Tipps und Tricks fragen
Und vieles mehr. Scrolle gerne durch meinen Blog und probiere aus was dich anspricht und sich in dein Leben integrieren lässt.
In der Gustl-Ausgabe 2/2017 Juni-Juli-August ist ein Interview mit mir abgedruckt, in dem ich zu Zero Waste befragt wurde. Wir haben über Müll und Recycling, bewusstes Einkaufen und den müllfreien Lebensstil gesprochen.
Vielen Dank für das Interesse und das nette Gespräch!